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Meinung

Kommentar zu Grossveranstaltungen
Wir haben es auch selbst in der Hand

Bundespräsident Guy Parmelin (rechts) und Bundesrat Alain Berset äussern sich an einer Medienkonferenz in Bern zu Covid-19-Massnahmen.
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Einen Fehlentscheid wie im letzten August kann sich der Bundesrat nicht mehr leisten. Damals liess er per Oktober Grossanlässe wieder zu. Dann kam die zweite Welle mit voller Wucht. Mit Ausnahme von wenigen Fussballspielen sind die Ränge seither leer. Zurück blieben enttäuschte Fans und frustrierte Veranstalter.

Dazu darf es nicht noch einmal kommen, und deshalb bleibt der Bundesrat zu Recht vorsichtig, legt sich nicht verbindlich auf ein Datum zur Zulassung der Grossanlässe fest. Eine absolute Planungssicherheit, so sehr sich dies die Veranstalter wünschen, kann es zurzeit nicht geben. Die Pandemie ist nicht vorbei, vieles hängt von den nächsten zwei, drei Monaten ab: von der Impf- und Testbereitschaft der Bevölkerung, von deren Bereitschaft, allem Überdruss zum Trotz weiterhin Schutzmassnahmen anzuwenden.

Hoffnungsfroh verweisen viele auf ein Konzert vom März mit 5000 Zuschauern in Barcelona, das offenbar zu keinen Ansteckungen geführt hat. Allerdings galten dafür sehr strenge Bedingungen: Das Publikum liess sich vor dem Konzert testen, und zwar mit den zuverlässigen Antigentests und nicht mit Selbsttests. FFP2-Masken waren Pflicht. Dass solche Versuche im Juni auch in der Schweiz möglich sind, ist gut. Aber es ist fraglich, ob die Schutzkonzepte für diese kleinen Pilotanlässe und die Erkenntnisse anwendbar sind auf die eigentlichen Grossanlässe: wöchentliche Fussball- und Hockeyspiele oder Konzerte mit bis zu 10’000 Zuschauerinnen und Zuschauern.

«Eine absolute Planungssicherheit, so sehr sich dies die Veranstalter wünschen, kann es zurzeit nicht geben.»

Markus Brotschi

Dennoch: Die Voraussetzungen sind viel besser als vor einem Jahr. Dank Impfung und Tests haben wir es ein Stück weit selbst in der Hand, dass Grossveranstaltungen in der zweiten Jahreshälfte mit vertretbarem Risiko möglich sind. Müssen Anlässe abgesagt werden, erhalten die Veranstalter einen Teil der Kosten zurück. Von der Normalität sind wir aber noch weit entfernt. Gerade für die grossen Profisportclubs bleibt die Planung schwierig, da eine Rückkehr zu vollen Stadien noch nicht absehbar ist.