«Wir gegen die Welt»
Nati-Verteidiger Michael Lang sagt, wie es dem Team geht, während die Fifa die Doppeladler-Jubel untersuchte.
Klar ist: Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Stephan Lichtsteiner nehmen derzeit zu ihren Jubelgesten im Spiel gegen Serbien keine Stellung. «Das ist bei einem hängigen Verfahren üblich», lässt der SFV über den Kommunikationschef ausrichten. Gegen die drei wurde vonseiten der Fifa ermittelt. Ihnen drohte eine Sperre. Mittlerweile wurde bekannt, dass Xhaka und Shaqiri mit je 10'000 Franken gebüsst werden. Captain Lichtsteiner kommt mit 5'000 Franken davon.
Doch wie das Team auf die Diskussionen und die äusseren Unruhen reagiert, können auch andere beurteilen. Einer wie Michael Lang zum Beispiel. Seit Jahren ist der Ostschweizer im Nationalteam dabei, zwar hinter Lichtsteiner immer nur zweite Wahl, und doch mit einem feinen Gespür für die internen Vorgänge ausgestattet. «Wir hatten von Anfang an einen sehr guten Team-Spirit. Dieser ist unser Pluspunkt. Anders als vor zwei Jahren war das schon vor dem Camp in Lugano so. Was jetzt passiert, lässt uns noch näher zusammenrücken», so der Verteidiger des FC Basel.
«Wir könnten auch ohne sie bestehen»
Dass sich der Captain Stephan Lichtsteiner gegen Serbien mit seinen albanisch-stämmigen Kollegen solidarisiert hat, selbst mit den Händen den Doppeladler formte und hinterher gegenüber den Medien klar Stellung bezog für Xhaka und Shaqiri, spiegelt den Geist dieser Mannschaft. «Wenn etwas passiert, wenn einer von uns attackiert wird, dann stärkt das die Gruppe. Wir lassen keinen alleine und lassen nicht zu, dass ein Einzelner den Leuten zum Frass vorgeworfen wird.» Und dann sagt er noch, was die Mannschaft im Moment fühlt: «Wir gegen die Welt.»
Video: Der dreifache Doppeladler
Lang ging «schwer davon aus», dass seine drei Kollegen von der Fifa nicht gesperrt würden. «Sperren wären eine sehr grosse Enttäuschung», sagte er. Doch er fand auch: «Das Team hat sehr viel Qualität. Wir könnten auch ohne sie bestehen und eine Runde weiterkommen, damit sie dann wieder eingesetzt werden können.»
Lang wäre im Übrigen einer der Spieler, welche aufgrund von Sperren anderer ins Team gerutscht wären. Er wäre auf der rechten Abwehrseite der Ersatz für Lichtsteiner gewesen.
Wäre also Platz 2 nicht besser?
Die Ausgangslage vor dem Spiel gegen Costa Rica ist für Lang «sensationell». Ein Unentschieden reicht zum Weiterkommen, mit einem Sieg wäre sogar Platz eins möglich. Dann wäre die Chance gross, auf Deutschland zu treffen, einen der grossen WM-Favoriten – falls der Titelverteidiger nur Gruppenzweiter wird.
Wäre also Platz 2 nicht besser? Nicht für Lang: «Wir wollen nicht taktieren. Wir wollen in die Achtelfinals und wir wollen gegen Costa Rica gewinnen. Und dann schauen wir, ob der Gegner Deutschland, Mexiko oder Schweden heisst.»
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