AboInterview mit Schweizer Diplomat«Wir bleiben, selbst wenn sich eine Situation gefährlich zuspitzt»
IKRK-Präsident Peter Maurer versucht als humanitärer Diplomat Kriegsausbrüche zu vermeiden. Auch in der Ukraine-Krise lässt er seine Kontakte spielen.
Herr Maurer, Europa macht sich Sorgen um die Eskalation an der Grenze zwischen der Ukraine und Russland. Inwiefern betrifft der Ukraine-Konflikt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz?
Die oberste Priorität hat für das IKRK, dass wir unsere Operationen weiterführen können. Seit 2015 sind unsere Aktivitäten in der Region massiv gestiegen, nachdem der Konflikt in der Ostukraine eskaliert war. Wir haben eine grosse Operation mit einigen Hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, primär Ukrainer, aber auch Ausländer. Wir managen die Situation von Tag zu Tag. Beim IKRK ist die Devise immer, dass wir bleiben, selbst wenn sich eine Situation gefährlich zuspitzt, auch rhetorisch. Wir rennen nicht weg.