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AboEntschädigung für 16 Jahre Haft
Wie viel Geld der Mensch wert ist

Entschuldigte sich vage: Alice Sebold.

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten: Der US-Bundesstaat New York hat dem 62-jährigen Anthony Broadwater für erlittene Unbill gerade die Summe von 5,5 Millionen Dollar zugesprochen. Er will sich, so hat es die «New York Times» berichtet, von dem vielen Geld ein Häuschen im Grünen kaufen und in Ruhe seinen Lebensabend geniessen. Niemand wird ihm dieses späte Glück missgönnen: Ein Gericht in Syracuse hatte ihn wegen der Vergewaltigung einer 18-jährigen Studentin verurteilt, die er 1981 begangen haben sollte. Broadwater hatte immer wieder seine Unschuld beteuert, sich mehrmals freiwillig einem Test mit dem Lügendetektor unterzogen, aber er blieb 16 Jahre im Gefängnis. Eine vorzeitige Entlassung wurde ihm verweigert, weil er sich nicht zu der Tat bekennen wollte.

Als er 1999 endlich freikam, konnte er sein Verbrechen in einem Buch nachlesen. Es hiess «Lucky» (in der deutschen Übersetzung: «Glück gehabt») und schilderte die Vergewaltigung in aller gebotenen Drastik. Die Autorin selbst hatte, Monate nach der Tat, den Täter ausfindig gemacht und wusste sehr eindrucksvoll von seinem «Vergnügen, mich vernichtet zu haben», zu berichten. «Lucky» war der Versuch des Opfers, sich von der Untat zu befreien und das Trauma aufzuarbeiten. Das Opfer hiess Alice Sebold und wurde durch ihr sogenanntes Memoir berühmt und nebenbei auch noch reich.

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