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Meinung

Die Strick-Affäre und deren Folgen
Trumps Clash mit der Serie der schnellen Autos

Trump beschimpfte den einzigen afroamerikanischen Nascar-Fahrer per Tweet: Bubba Wallace mit einem «I Can't Breathe, Black Lives Matter»-T-Shirt an einem Rennen am 7. Juni.
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Vielleicht war es ein schlechtes Omen: Beim Autorennen auf dem berühmten Track in Indianapolis am Sonntag kollidierte ein neu mit dem Wahlslogan «Trump 2020» bemalter Bolide mit anderen Rennwagen und musste aufgeben.

Das Objekt der Rennwerbung, nämlich der Präsident, hat offenbar kein Glück mit schnellen Autos. Obendrein entlarvte der Zwist mit der Nascar-Rennwagenserie seine antiquierte Einstellung.

Begonnen hatte der Streit, als Trump den einzigen afroamerikanischen Nascar-Fahrer Bubba Wallace per Tweet beschimpfte, nachdem sich dessen Beschwerde über einen vermeintlichen Galgenstrick in seiner Box als unbegründet erwiesen hatte.

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Das Seil war bereits im vergangenen Herbst als Garagentoröffner befestigt worden, einen rassistischen Zusammenhang hatte eine FBI-Untersuchung nicht feststellen können. Nascar ist fruchtbares politisches Terrain für Trump: Das Publikum der Rennserie ist überwiegend weiss, oft kommt es aus ländlichen und kleinstädtischen Regionen vor allem im amerikanischen Süden. (Lesen Sie hier wie auch andere Sportarten zur Zielscheibe von Trump werden.)

Konföderierte Flaggen von Trump verteidigt

Allerdings hat der Sport in den vergangenen Jahren an Attraktivität verloren, weshalb Nascar neue Zuschauer anziehen möchte. Unter anderem wurde deshalb das oft praktizierte Hissen konföderierter Fahnen bei den Rennen untersagt – zum Ärger des Präsidenten. Trumps zusehends unverhohlenes Schüren von Rassenressentiments und seine neue Passion als Verteidiger konföderierter Symbole und Denkmäler zeigen sich in Angriffen gegen Bubba Wallace und das Fahnenverbot.

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Der Aufruhr um den vermeintlichen Galgenstrick sowie das Verbot der Südstaaten-Fahne habe «zur niedrigsten Einschaltquote aller Zeiten geführt», twitterte Trump.

Die Behauptung war frei erfunden: Die Zahl der TV-Zuschauer beim sonntäglichen Nascar-Spektakel in Indianapolis lag weit über der des Vorjahres. Trump erfindet, die Medien und in diesem Falle Nascar korrigieren.

Am 28. Juni 2020 protestiert ein Mann gegen das Verbot der konföderierten Flagge, das Nascar an ihren Rennen verhängt hat.

Der Präsident kritisierte in seinem Tweet das Fahnenverbot und schlug sich damit auf die Seite eines Symbols schwarzer Unterdrückung: Er meinte es nicht so. Denn Trump, beschied Pressesprecherin Kayleigh McEnancy am Montag, habe diesbezüglich «keine Position» vertreten.

Auch das ist unwahr. Nicht nur verdammte der Präsident die Nascar-Entscheidung. Er fungiert mittlerweile als Schirmherr konföderierter Symbole, weil ein Teil seiner Basis im Süden ihre Identität mit diesen Symbolen verknüpft. Trotz klarer Faktenlage aber will seine Sprecherin davon nichts wissen. Trump habe «weder für die eine noch die andere Seite» Partei ergriffen, wand sie sich heraus.

Trump will «nichts gehört» haben

Genauso unglaubhaft war, was McEnany zu Trumps Retweet eines Videos sagte, in dem ein weisser Fan des Präsidenten die Faust erhob und dazu «White Power» brüllte. Trump habe es schlicht «nicht gehört», wiegelte McEnany ab.

Was den Crash der Trump’schen Werbefläche am Sonntag in Indianapolis betrifft, so hofft Rennstallbesitzer Archie St. Hilaire auf bessere Zeiten: «Als ein Trump-Unterstützer wird dieses Team alles unternehmen, um Präsident Donald Trump auf der Rennstrecke und anderswo zu einer zweiten Amtszeit zu verhelfen», erklärte St. Hilaire. Die Karambolage hat seinen Enthusiasmus offensichtlich nicht gedämpft.

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