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Wirkung auf Hirn
Ist Outdoor-Sport wirklich gesünder als Indoor-Training?

Positive Auswirkungen der Natur auf die kognitive Leistungsfähigkeit: Frauen joggen in einem Park. 

Die Temperaturen steigen, und wir verbringen immer mehr Zeit draussen. Dennoch stellt sich bei der Freizeitgestaltung die Frage, ob man sein regelmässiges Training nun wie gewohnt im Fitnessstudio oder doch besser draussen in der Natur abhält. Eine neue, in der Fachzeitschrift «Scientific Reports» erschienene Studie spricht sich nun klar für das Outdoor-Work-out aus: Eine Untersuchung mit 30 Probanden ergab, dass 15-minütige Spaziergänge im Freien die Konzentrationsfähigkeit und das Arbeitsgedächtnis deutlich mehr stärkten, als wenn der Sport in Innenräumen gemacht wurde.

Dass Bewegung die geistige Leistungsfähigkeit verbessert, ist seit längerem bekannt. Die kanadischen Forscher wollten darum explizit den Einfluss der natürlichen Umgebung auf die Hirnaktivität untersuchen: Die Ergebnisse stimmen mit den wissenschaftlichen Vorstellungen überein, wie die Natur unseren Verstand beeinflusst, erklärte die Hauptautorin Katherine Boere gegenüber der «Washington Post». Die Theorie der sogenannten milden Faszination (soft fascination) besagt, dass der Einfluss der Natur selbst stark gestresste Personen dazu anregt, sich zu entspannen. Die natürliche Umgebung ist gerade so stimulierend, dass sie die Aufmerksamkeit des Gehirns sanft aktiviert, ohne sie unnötig zu belasten. Unsere geschwächte Konzentrationsfähigkeit kann sich dadurch besser erholen.

Die 30 Studienteilnehmer mussten an abwechselnden Tagen entweder einen viertelstündigen Spaziergang entlang eines üppig bewaldeten Weges um den Campus absolvieren oder in einem Gebäude innerhalb der Universität. Vor und nach dem Spaziergang testeten die Wissenschaftler ihre Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit und zeichneten die Resultate mittels Elektroenzephalogrammen (EEG) auf, um sie vergleichen zu können. Die Studienteilnehmer hatten nach der Bewegung im Grünen eine bessere Aufmerksamkeit und ein erhöhtes Arbeitsgedächtnis.

Wälder besser als Betondschungel

Ein Überblicksartikel zu den Vor- und Nachteilen von Indoor- versus Outdoortraining von vergangenem Jahr zeigte zudem, dass die Art der Umgebung im Freien eine entscheidende Rolle für die Qualität der psychischen Erholung hatte: Dicht bebaute Gebiete wie Geschäftsviertel und Innenstädte mit wenig Begrünung waren deutlich weniger vorteilhaft zur Behebung von Müdigkeit und zur Förderung der Vitalität als Parks oder Wälder.

Die Länge und Intensität des Outdoortrainings hat ebenfalls einen starken Einfluss auf die psychische Regeneration: In der gleichen Studie wird berichtet, dass sich die Probandinnen nach rund 15-minütigem Gehen in grüner Umgebung deutlich ruhiger und ausgeglichener fühlten, als wenn sie sich 40 Minuten oder länger bewegt hatten.

Boere und ihre Studienkolleginnen weisen in ihren Ergebnissen derweil auf die wachsende Bedeutung von Sport in der Natur hin, da immer mehr Menschen in Städten wohnen und Tätigkeiten in Innenräumen nachgehen: «Angesichts der zunehmenden Verstädterung und des Trends zu einem Lebensstil in geschlossenen Räumen unterstreichen unsere Ergebnisse, wie wichtig es ist, Zeit in der Natur zu verbringen, insbesondere wenn man Sport treibt. In einer Welt, in der viele Menschen vor oder nach der Arbeit oder in der Mittagspause ins Fitnessstudio gehen, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass diese Menschen besser dran täten, wenn sie einfach nach draussen gingen.»