Schweiz – Griechenland im TickerZuber zaubert – und Yakin sagt: «Das gehört zu meinem Job»
Die SFV-Auswahl gewinnt ihr erstes Spiel unter Murat Yakin trotz schwieriger Umstände. Das ist vor allem Steven Zuber zu verdanken.
Murat Yakin erlebt einen schwierigen Start als Schweizer Nationaltrainer. Erst fallen reihenweise Offensivspieler aus. Und dann wurde kurz vor Yakins erstem Spiel auch noch Granit Xhaka positiv auf Corona getestet. Der Captain verspürte am Morgen vor der Partie gegen Griechenland Symptome. Auf einen negativen Schnelltest folgte am Abend ein positiver PCR-Test.
Es birgt schon eine gewisse Ironie, dass die Erkrankung genau an dem Tag auftrat, an dem der Schweizerische Fussballverband seinen 1400 Clubs und 300’000 Mitgliedern empfohlen hat, sich impfen zu lassen.
Xhaka ist der einzige Spieler des Nationalteams, der weder geimpft noch genesen ist. Dadurch musste der Rest der Mannschaft nicht in Quarantäne. Aber das ist nur ein kleiner Trost, weil die Schweiz am Sonntag in der WM-Qualifikation auf Italien trifft.
Zwar wird bei Xhaka am Donnerstag noch einmal ein PCR-Test gemacht. Die Hoffnung auf eine wundersame Genesung lebt also noch beim Verband. Aber derzeit muss davon ausgegangen werden, dass die Schweiz am Sonntag gegen den Europameister ohne ihren unbestrittenen Leader antreten muss.
Dabei könnten die Schweizer einen Xhaka in Form sehr gut gebrauchen. Diesen Eindruck hinterliessen sie, auch wenn sie Griechenland schliesslich mit 2:1 bezwingen konnten.
Vier Debütanten und Vargas als Siegtorschütze
Die Schweizer starteten stark und gingen früh und verdient durch Steven Zuber in Führung. Aber danach kam es zum Bruch in einer Mannschaft, in der mit Gregor Kobel, Cédric Zesiger, Ulisses Garcia und Andi Zeqiri gleich vier Spieler ihr erstes Spiel mit dem Nationalteam erlebten.
Trotzdem durfte Yakin sein Debüt als Sieger beenden. Nach dem 1:1 durch Pavlidis vor der Pause gelang Ruben Vargas in der 51. Minute der Siegtreffer – auf eine wunderbare Vorlage Zubers.
«Ich habe einfach Spass am Fussball – ich glaube, das hat man heute gesehen», sagte Zuber, der am Montag von Frankfurt zu AEK Athen transferiert worden war. Nun traf er ausgerechnet gegen Griechenland. «Das passt ja ins Bild», sagte er gegenüber SRF mit einem Grinsen.
Yakin muss kurzfristig umstellen
Später trat auch Yakin vors Mikrofon. «Ein Auftaktspiel zu Hause in Basel, das ist natürlich toll», sagte er. «Am Anfang hat es sehr gut ausgehen, dann haben wir etwas nachgelassen. Aber wichtig ist, dass viele zum Einsatz kamen und wir das Spiel gewinnen konnten.»
Yakin verriet, dass er – wie angekündigt – mit einer Viererkette hatte beginnen wollen, aber auf eine Dreierkette umstellen musste nach dem Ausfall von Xhaka. «Das gehört zu meinem Job. Das ist genau das, was mir Spass macht, diese Flexibilität zu haben. Und die Spieler haben das auch super umgesetzt», sagte er.
Schweiz
Griechenland
Aus, fertig, vorbei – und merci
So, das wars aus Basel. Die Schweiz startet erfolgreich in die Ära Yakin, der Trainer ist allerdings gefordert bis zum Italien-Match. Hier folgt gleich eine kurze Zusammenfassung. Merci fürs Mitschauen!
Die letzte Aktion
Die letzte Aktion gehört den Schweizern. Vargas bringt den Eckball zur Mitte, dort kommt der auferstandene Zakaria zum Kopfball, Zeqiri lenkt ab – scheitert aber am griechischen Goalie. Dann ist Schluss.
Zakaria mit Schmerzen
Zakaria sitzt am Boden, das Knie schmerzt. Er wird kurz behandelt und an die Seitenlinie begleitet. Scheint aber nicht weiter schlimm zu sein.
3500 Fans
Es sind 3500 Fans im St.-Jakob-Park. Und hier darf man wirklich von Fans schreiben. Wer, der nicht fanatisch ist, guckt sich so ein Spiel live und in Farbe im Stadion an? Also ausser mir natürlich.
Schöne Trikots
Jetzt melden sich hier im Joggeli tatsächlich die griechischen Zuschauer mit «Hellas, Hellas»-Rufen. Und ich stelle fest: Das Trikot der Griechen sieht eigentlich noch ganz sexy aus. Ich stehe halt auf diese Querstreifen.
Chance Griechenland
Plötzlich stürmt Douvikas los, als ob er nicht mitbekommen hätte, dass jetzt eigentlich Waffenstillstand gilt. Aber sein Querpass ist dann so schlecht, dass Lotomba dazwischen gehen kann. Da wäre mehr drin gelegen. Nicht, dass wir uns beklagen würden.
Zwei Linksverteidiger?
Irgendwo weiter unten habe ich geschrieben, Garcia verteidige links. Und linker Verteidiger sei Lotomba.
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Dazu bleibt festzuhalten: Das ist natürlich absoluter Käse. Lotomba spielt hinten rechts.
Testspiel halt
Tja, was sollen wir hier um den heissen Brei herumschreiben? Es ist halt ein Testspiel. Die Intensität bewegt sich inzwischen am unteren Rand des Spektrums, das üblicherweise vom professionellen Fussball abgedeckt wird. Taktisch kann man jetzt auch nicht besonders viel herauslesen. Ausser, dass es bei den Schweizern in Halbzeit zwei eine Viererkette hinten gibt. Und vorne meist ein einsamer Stürmer umher joggt, immer von der leisen (aber wirklich sehr leisen) Hoffnung getragen, dass ihm demnächst doch noch ein Ball vor die Füsse hoppelt (tut er eher selten bis gar nicht).
Korrektur
Wir schreiben hier manchmal einen schönen Mist zusammen. Zeqiri ist natürlich nicht der dritte Debütant unter Debütant Yakin. Auch Ulisses Garcia spielt zum ersten Mal für das A-Team der Schweiz. Damit sind wir bei einem Trainer und vier Spielern.
Haris Seferovic darf auch endlich Feierabend machen. Für ihn kommt Andi Zeqiri. Er ist der dritte Debütant unter Yakin. Und bei Nummer 3 sind wir auch bei den Schweizer Captains an diesem Abend. Nach Rodriguez und Seferovic trägt jetzt Schär das Bändeli.
Ja! Da geht Steven Zuber raus. Und er schlägt sich nicht den Kopf an. Er rutscht nicht auf einer Bananenschale aus oder stolpert über ein TV-Kabel. Jetzt sofort in Watte packen, den Mann. Dem darf bis Sonntag nichts, aber auch gar nichts passieren, wenn das was werden soll gegen Italien.
Ach ja, für ihn kommt Christian Fassnacht. Wir sehen hier also inzwischen eine Art YB verstärkt.
Pfostenschuss Griechenland
Ein eher schwieriges Kunststück, das Pavlidis da gelingt. Er läuft alleine auf Kobel zu, hat ihn bereits umkurvt – und trifft dann bloss den Pfosten statt das halbleere Tor.
Zuber raus?
Vielleicht wäre es jetzt klüger, den Züber, sorry … klüger, den Zuber jetzt rauszunehmen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Wobei, bei dem Glück, das die Schweizer derzeit haben, schlägt er sich nach der Auswechslung noch den Kopf am Dach der Ersatzbank an.
Chance Zuber
Also Steven Zuber macht einfach dort weiter, wo er an der EM aufgehört hat. Er wirbelt, flankt und schiesst. Jetzt scheitert gerade aus guter Position an Griechenlands Goalie Vlachodimos.
Viererkette, da bist du ja!
Nachdem Murat Yakin gleich bei seiner Vorstellung stets davon gesprochen hat, mit einer Viererkette in der Abwehr spielen zu wollen, ist sie jetzt auch auf dem Platz zu sehen. Links verteidigt Garcia, dann kommen Zesiger und Schär. Und Rechtsverteidiger ist Lotomba. Die Gesamtausrichtung sieht nach einem klassischen 4-4-2 aus.
Tor. Ruben Vargas. Es schien zwar ein eher zufälliger Befreiungsschlag im Schweizer Mittelfeld. Aber Remo Freuler wollte den Steilpass wohl tatsächlich so spielen. Und was Steven Zuber daraus macht, ist dann bärenstark. Der Assistkönig der Europameisterschaft bringt eine punktgenaue Bananenflanke zu Ruben Vargas. Und der, eben erst eingewechselt, trifft zum 2:1.
Der Ball rollt wieder.
Die Schweizer wechseln viermal. Für Cömert, Widmer, Rodriguez und Sow kommen Garcia, Lotomba, Aebischer und Vargas.
Xhaka als Einziger nicht geimpft oder genesen
In der Pause geht es bei SRF zuerst um die Covid-Erkrankung von Granit Xhaka. SFV-Kommunikationschef Adrian Arnold schildert noch einmal, was passiert ist: «Granit ist heute Abend leider positiv auf Covid getestet worden. Er hat sich am Morgen im Hotelzimmer nicht ganz wohlgefühlt, hatte Kopfweh, leichte Symptome. Der Schnelltest fiel negativ aus, wir haben zur Sicherheit aber noch einen PCR-Test machen lassen, der dann positiv war.»
Da stellt sich natürlich die Frage, ob der Captain geimpft ist. «Granit Xhaka ist nicht geimpft», sagt Arnold. «Wir haben diese Entscheidung jedem Spieler selber überlassen. Wir haben die Empfehlung herausgegeben, dass sich alle impfen lassen sollen. Er hat sich dagegen entschieden – und das ist auch sein gutes Recht. Alle anderen Spieler sind geimpft oder genesen.»
Dass der Regisseur gegen Griechenland fehlt, ist zu verkraften. Was aber bedeutet das für den Match am Sonntag gegen Italien? «Wir haben immer noch Hoffnung», sagt Arnold. «Morgen wird Granit noch einen PCR-Test machen, denn er hatte gestern auch schon einen negativen PCR-Test. Wir können also noch hoffen, dass der morgen wieder negativ ausfällt.»
Es ist Pause. Die Schweizer sind sehr gut gestartet und sind verdient durch Steven Zuber in Führung gegangen. Aber dann haben die Schweizer ebenso stark abgebaut, wie sie begonnen haben. Das 1:1 durch Pavlidis haben sich die Griechen absolut verdient. Spieler wie Seferovic, Freuler, Sow oder Zakaria sind bislang noch überhaupt nicht in der Partie. Cömert ist schon vor der Pause nach einem Zusammenprall ausgefallen.
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