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Christian Seilers Kochratgeber
Wie man richtig Zwiebeln schneidet

Endet zu oft in Chaos, Tränen und Anarchie auf dem Schneidebrett: Zwiebeln schneiden.
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Wie lerne ich, eine Zwiebel richtig zu schneiden?

Dieses Menschheitsproblem verlangt sorgfältige Vorbereitungen.

Teil 1: Sie brauchen ein scharfes Messer (das Sie hoffentlich noch nie in den Geschirrspüler gesteckt haben.)

Teil 2: Schärfen Sie zuerst das Messer, dann erst holen Sie die Zwiebel aus der Vorratskammer.

Teil 3: Schälen Sie die Zwiebel vorsichtig und verlieren Sie nicht die Nerven, wenn sich das dünne Häutchen, das zwischen der blättrigen Zwiebelschale und der ersten Zwiebelschicht liegt, nicht lösen will. Ich weiss, oft genug habe ich selbst es ungeduldig samt der obersten Zwiebelschicht entsorgt, aber mit ein bisschen Fingerspitzengefühl lässt sich das Häutchen gut abziehen, was die Duftentwicklung befördert, sprich: erste Tränen.

Teil 4: Jetzt halbieren Sie die Zwiebel mit einem Schnitt des scharfen Messers, von der Wurzel bis zur Spitze. Das ist noch jeder und jedem gelungen.

Teil 5: Die Feinmotorik wird erst jetzt gefordert. Legen Sie die Zwiebel mit der Schnittfläche nach unten auf Ihr Schneidebrett. Und vermeiden Sie den ersten Fehler, indem Sie die Wurzel der Zwiebel, jenen festen Teil, von dem aus alle Zwiebelschichten ihren Ausgang nehmen, wegschneiden. Wurzel bleibt dran.

«Belohnen Sie sich für die geweinten Tränen»: Christian Seiler schwört auf seine Zwiebelschneidetechnik.

Jetzt schneiden Sie Ihre Zwiebel mit dem scharfen Messer vertikal so in Scheiben, dass sie nur noch von der Wurzel zusammengehalten wird. Die Breite der Scheiben, die Sie gerade produzieren, entspricht dabei der Kantenlänge der Zwiebelwürfel, die Sie gleich produzieren werden. Wichtig: Seien Sie vorsichtig mit der Schnittlänge, denn wenn Sie die Wurzel zerschneiden, ist der gute Plan für die Katz, und Sie können wieder von vorn anfangen, wie auch sonst immer: Chaos, Tränen und am Schluss Anarchie auf dem Schneidebrett.

Teil 6: Der nächste Schritt ist der vielleicht schwierigste. Nicht für Sie, weil Sie Ihr Messer ja perfekt geschliffen haben. Schneiden Sie die Zwiebel parallel zum Schneidbrett in Scheiben, beginnend direkt über dem Brett und von dort in regelmässigen Abständen nach oben wandernd. Geben Sie besonders acht darauf, dass Sie der Wurzel nicht zu nahe kommen, denn sonst: Siehe oben.

Teil 7: Jetzt das Kinderspiel, die Belohnung für die geweinten Tränen: Es fehlen nur noch die finalen, quer zur Faser angesetzten Schnitte, mit denen die Zwiebel endgültig in Würfel (oder Würfelchen, je nachdem, wie sorgfältig Sie Ihre Vorbereitung erledigt haben) zerfällt.

Teil 8: Am Schluss holen Sie das nach, was Sie sonst wahrscheinlich am Anfang gemacht hätten: Werfen Sie die Zwiebelwurzel weg. Oder heben Sie sie als Emblem ihrer neuen Zwiebelschneidetechnik für immer auf.

Diese und weitere Antworten rund ums Essen finden Sie im grossen Koch-Ratgeber von «Magazin»-Kolumnist Christian Seiler, christian.seiler@dasmagazin.ch

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