AboBuchtipp der Woche: Diane RehmWer bin ich ohne den anderen?
Die US-Radiolegende Diane Rehm hat ein Buch über die Parkinson-Erkrankung ihres Mannes geschrieben – ohne Beschönigung und doch tröstlich.

Auf Seite 50 findet man den Absatz, an dem ich das Buch kurz weglegen und innehalten musste, weil mir die Tränen kamen. Die Autorin, zur Zeit der Handlung siebenundsiebzig Jahre alt, beschreibt an dieser Stelle, wie sie zu ihrem sterbenden Mann ins Spitalbett klettert, ihre Arme um ihn legt und anfängt, ihm etwas vorzulesen. Sie schreibt: «Er sagte, Gedichte seien ihm lieber. So besorgte ich ihm ein Buch mit Haiku, die ihm sehr gut gefielen. Wir hielten uns bei den Händen, während ich ihm vorlas, und küssten uns mit grosser Zärtlichkeit. Diese Augenblicke sind ungeheuer kostbar für mich, denn als wir zu zweit in dem schmalen Hospizbett lagen und die Pflegerinnen lächelten, wenn sie hereinkamen, um John Medikamente oder eine Mahlzeit zu bringen, waren wir einander näher als je zuvor. Doch nun schlafe ich allein in dem Doppelbett, mit dem Kopfkissen in der Mitte.»