Umfrage zum HomeofficeBei der AXA gibts 200 Franken, bei den SBB ein Handyabo
Einige Unternehmen zahlen ihren Angestellten Geld für die Büroausstattung zu Hause. Andere stellen Stuhl, Bildschirm – oder eine Meditations-App.
Diese Woche rüsten viele Büroangestellte wieder zu Hause auf: Sie räumen Tische frei, postieren Computer-Bildschirme und organisieren rückenfreundliche Stühle. Die zweite Homeoffice-Welle beginnt. Nach dem Frühling ist das Arbeiten von zu Hause aus nun erneut vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfohlen und von vielen Arbeitgebern auch verordnet worden. Je mehr das Homeoffice zum Dauerzustand wird, desto drängender stellt sich die Frage nach der Unterstützung der Angestellten zu Hause durch die Arbeitgeber.
Beim Versicherer Axa war Homeoffice schon lange vor Corona möglich und alle Mitarbeitenden erhalten ab 2021 eine Pauschale von 200 Franken jährlich. Bargeld gibt es ebenso beim Pharmakonzern Novartis: Er zahlt einen einmaligen Betrag von 680 Franken an diejenigen, die ganz oder teilweise im Büro tätig sind. Das Management ist davon allerdings ausgenommen. Bei Basels anderem Pharmagiganten Roche dagegen gibt es kein Geld. Er stellt aber einen Bürostuhl und die nötige IT-Ausrüstung zur Verfügung (zur Übersicht, wer welche Kosten im Homeoffice übernehmen muss).
Das Ausleihen von Equipment gehört zum Standard bei vielen Unternehmen, die diese Zeitung angefragt hat. «Für die Arbeit im Homeoffice entrichten wir keine Entschädigung, teilweise besteht die Möglichkeit, einen Bildschirm vom Büro leihweise mit nach Hause zu nehmen», sagt etwa ein Sprecher des Detailhändlers Migros.
Der Versicherer Zurich geht dabei noch weiter: Dort klingelt bei denjenigen Angestellten, die auch nach Corona regelmässig im Homeoffice arbeiten werden, ein Paketbote an ihrer Wohnadresse. Er liefert eine IT-Ausrüstung mit Bildschirm, Maus und Tastatur frei Haus. Beim Rückversicherungskonzern Swiss Re erhielten die Angestellten im August (also noch vor dem zweiten Homeoffice-Aufruf) mit ihrem Salär 250 Franken zusätzlich als Beitrag für die Büroausrüstung zu Hause.
Internet-Anschluss und Rabatte bei Büromöbel-Geschäften
Telecom-Firmen wie die Swisscom und Sunrise stellen ihren Mitarbeitenden vor allem auch Infrastruktur zur Verfügung. So haben die Angestellten Anrecht auf einen kostenlosen Internetanschluss für zu Hause und Gratiszugang zum Mobilfunknetz via Diensttelefon. Zudem können sie bei vielen anderen Unternehmen leihweise Büroausrüstung wie Stühle, Bildschirme und Tastaturen mit nach Hause nehmen.
Ähnlich handhaben es die SBB. Die Bundesbahnen bieten ihren Mitarbeitenden die technische Ausrüstung kostenlos an. «Dazu gehören Laptop und Smartphone inklusive Mobilfunk-Abonnement», präzisiert ein SBB-Sprecher.
Die Post schickt auf Anfrage voraus, dass bei ihr bereits vor der Corona-Krise rund 12’000 Mitarbeiter Zugang zu Telearbeit hatten. Dazu stelle der gelbe Riese die nötigen technischen Voraussetzungen. «Eine Beteiligung an den Kosten für Homeoffice sehen wir aktuell nicht als gegeben an», sagt ein Post-Sprecher. Der Grund: Es handle sich um eine vorübergehende und nicht dauerhafte Massnahme.
Auch die Grossbank Credit Suisse unterstützt nur Mitarbeitende, die auch noch in absehbarer Zukunft mehrheitlich von zu Hause aus arbeiten werden, bei der Einrichtung eines funktionalen Arbeitsplatzes. Dies, um «der Wahrung von Gesundheit, Sicherheit und Produktivität Rechnung zu tragen», wie es heisst. Bei Bedarf gebe es Computerzubehör sowie eine Kostenbeteiligung für höhenverstellbare Stühle und externe Bildschirme. Zudem profitierten Mitarbeitende auch von Spezialrabatten auf Büromobiliar.
Meditations-App von der UBS
Bei der UBS gibt es gratis Zugang zu einer Meditations-App für die Stressgeplagten zu Hause sowie Rabattlisten unter anderem für Büromöbel. Ausserdem hat die Grossbank eine Hotline eingerichtet, mit Tipps und Anregungen zum Arbeiten im Heimbüro, sowie Trainings für Mitarbeiter und Führungskräfte.
Ebenso wenig können Angestellte der Reisebranche wie bei Hotelplan, TUI und DER mit finanzieller Unterstützung rechnen. Globetrotter erklärt auf die Frage explizit: «Da die Reisebranche ums Überleben kämpft, lautet unsere Antwort: Nein.»
Mitarbeit: Maren Meyer, Angelika Gruber, Jon Mettler, Jorgos Brouzos, Konrad Staehelin
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