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Corona-Regelauslegung
Wie es bei der Einreise in Ferienländer wirklich zu- und hergeht

Die Sommerferien stehen vor der Tür, die Zölle werden bald herausgefordert sein: Schweizer Grenzwächterin in Bardonnex. 
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Darauf haben Reisende aus der Schweiz lange gewartet: Voraussichtlich ab Freitag anerkennt die Europäische Union das Schweizer Covid-Zertifikat, was die Einreise in EU-Länder weiter erleichtern wird.

Auch wenn viele Ferienländer ihre Corona-Massnahmen für ausländische Touristinnen und Touristen gelockert haben, ist das Reisen in Zeiten der Pandemie unter Umständen mit Überraschungen und Unannehmlichkeiten verbunden. Das zeigen Erfahrungsberichte aus der Leserschaft.

Frankreich

Um nach Montpellier zum Austernessen fahren zu können, scheint man keine mühsamen Zollformalitäten fürchten zu müssen. 

Ein Leser aus Binningen im Kanton Basel-Landschaft fuhr mit dem Auto über Genf nach Südfrankreich, um dort Ferien mit seiner Familie zu verbringen. Der französische Zoll führte eine Kontrolle durch, aber nicht etwa nach gültigen Corona-Dokumenten. «Die Zöllner fragten vielmehr, woher wir kommen, wohin wir reisen, ob wir Waren oder mehr als 10’000 Euro einführen», berichtet der Leser. Für den Nachweis einer vollständigen Impfung, der Genesung oder negativer Tests hingegen hätten sich die Beamten nicht interessiert.

Überhaupt scheint es der französische Zoll relativ locker zu nehmen, wie weitere Anekdoten zeigen. Ein Leser aus Freiburg reiste mit der Bahn via Genf nach Montpellier. Die Beamten fragten bei der Einreise nach seiner Identitätskarte und einem negativen Test. «Ich antwortete ihnen, dass ich vollständig geimpft sei und den Beleg dafür im Gepäck mitführe. Ich könne ihn deshalb umgehend vorweisen», erzählt der Leser. Doch die Zöllner hätten nur geantwortet: «Nicht nötig, sie können weiterfahren.»

Norwegen

Das Wahrzeichen von Trondheim: Die farbigen Holzhäuser auf Stelzen.

Ein Ehepaar aus dem bündnerischen Sagogn wollte in Norwegen Ferien verbringen. Doch bei der Einreise wurden die beiden abgewiesen, da die Zöllner ihr Covid-Zertifikat nicht akzeptierten. Ihre Lesegeräte konnten den dort aufgedruckten QR-Code nicht lesen. Auch der Hinweis des Ehepaars, man könne eine vollständige Impfung nachweisen, nützte nichts.

Die zwei Schweizer mussten unverrichteter Dinge in die Schweiz zurückkehren. Von dort reisten sie dann über Finnland doch noch nach Norwegen ein. Allerdings mussten sie dort für die Einreise noch einen PCR-Test machen – obwohl sie bereits immun gegen das Coronavirus sind.

Österreich

Pferdedroschken, auf Österreichisch Fiaker genannt, warten in Salzburg auf Touristen.

Eine Leserin aus Stäfa im Kanton Zürich reiste Mitte Juni per Auto in Österreich durch mehrere Bundesländer. Als ungeimpfte Schweizerin musste sie einen negativen PCR-Test bei sich tragen und vorweisen können. «Bei der Einreise gab es null Kontrolle», berichtet sie. Bei Restaurantbesuchen in Graz erlebte sie aber strenge Sicherheitsmassnahmen. Der PCR-Test aus der Schweiz war zu jenem Zeitpunkt schon abgelaufen. «Ich musste in einer Apotheke einen PCR-Test für 25 Euro machen lassen», so die Leserin.

Spanien

Touristinnen geniessen das Meer am Strand von Corralejo auf Fuerteventura.

Eine unausgereifte Reise-App verdarb einer Leserin aus dem aargauischen Rheinfelden die Ferien auf Fuerteventura. Geimpfte, genesene oder negativ getestete Touristen aus dem Ausland müssen sich vor der Einreise nach Spanien im Internet registrieren. Sie erhalten dann einen QR-Code für die «Spain Travel Health App» auf dem Smartphone, den sie bei der Ankunft in Spanien oder für Restaurantbesuche vorweisen müssen.

Nur: Damit der QR-Code erstellt wird, muss bei der Anmeldung im Internet die Sitzplatznummer des Fluges nach Spanien angegeben werden. Als die Leserin beim Check-in am Euro-Airport in Basel nach der Nummer des Sitzplatzes fragte, kam eine unerwartete Antwort. Um einen Sitz zuweisen zu können, müsse die Leserin zuerst den QR-Code auf der App zeigen.

«Nach einigem Hin und Her wurde ich schliesslich mit der Begründung weggewiesen, dass ich die anderen Passagiere in der Warteschlange aufhalte», so die Leserin. Die Folge: «Ich habe den Flug verpasst, weil mir niemand helfen konnte oder wollte.»

Die Frau hat bei der Fluggesellschaft, die den Flug durchgeführt hat, reklamiert. Smartlynx Airlines aus Malta verweist indes darauf, sich an Vorschriften aus Spanien gehalten zu haben. Der Kundendienst der App habe zwar Hilfe angeboten. Die verhinderte Reisende dazu: «Sie teilten mir aber mit, ich solle mich melden, sobald ich mich in Spanien aufhalte».