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Nach Problemen im Frühjahr
Wie die Post Paketpuff an Weihnachten verhindern will

Die Pakete stapeln sich: Corona hat den Wandel hin zu vermehrtem Onlinehandel beschleunigt. Für die Post war dies im Frühjahr ein Problem. 
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Im Frühjahr sah es für die Post gar nicht gut aus. Überrumpelt von der stark steigenden Paketmenge, hatte sie Probleme beim Abliefern. Die Folgen waren Verspätungen und Streit mit Versandhändlern, bei dem am Ende Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga ein Machtwort sprechen musste.

Nun spitzt sich die Lage wieder zu. In einigen Kantonen werden Läden geschlossen, und Kunden kaufen wieder verstärkt online. Und das alles in einer Zeit, in der auch ohne Corona die strengste Phase für die Post anbricht.

Denn bereits nächste Woche findet mit dem Singles-Day eine der grossen Rabattschlachten statt. In der Schweiz hat dieser Sondertag zwar noch wenig Bedeutung. Wichtig sind dagegen der Black Friday und der Cyber Monday. Sie markieren seit ein paar Jahren den endgültigen Start in die Shoppingzeit vor Weihnachten.

Im Oktober ein Viertel mehr Pakete

In den vergangenen Jahren stieg die Anzahl der verarbeiteten Pakete in dieser Zeit stetig an. Allein in der Woche nach dem Black Friday verarbeitete die Post 2019 fast 6 Millionen Pakete. Insgesamt lieferte die Post in der Periode vom 25. November bis zum 24. Dezember 2019 über 18,6 Millionen Pakete aus – so viele wie noch nie in dieser Zeitspanne. Dieser Rekord dürfte nun pulverisiert werden. Die Onlinehändler jedenfalls bereiten sich auf grosse Mengen an Bestellungen vor, mit direkter Auswirkung auf die Post.

Bereits jetzt ziehen die Paketmengen im Vergleich zum Sommer wieder an: Im Oktober wurden 24 Prozent mehr Pakete verschickt als im Vorjahresmonat. Für die Post sind der Black Friday und der Cyber Monday also so etwas wie Übungsweihnachten, rund um die Feiertage dürfte die Paketflut noch mal stark ansteigen. Auch weil Familienbesuche in diesem Jahr wegen Corona vielleicht ausfallen müssen.

Die Post empfiehlt daher: Kundinnen und Kunden sollen ihre Weihnachtspäckli nicht auf den letzten Drücker aufgeben. «Wie immer gilt vor Weihnachten der Rat: Planen Sie Reserven ein, geben Sie Pakete lieber einige Tage früher auf – das verhindert Tränen und traurige Kinderaugen unter dem Weihnachtsbaum», sagt eine Sprecherin.

Zu den Problemen bei der Post im Frühjahr kam es unter anderem, weil aufgrund der Hygienemassnahmen und des Schutzes von Risikogruppen die Paketzentren nicht unter Volllast laufen konnten. Mit 20 Prozent weniger Mitarbeitenden in den Paketzentren musste die Post rund 40 Prozent mehr Menge abarbeiten.

Hier hat die Post nachgebessert. Der gelbe Riese habe seine Prozesse in den «Sortierzentren so angepasst, dass wir dort wieder in Vollbesetzung arbeiten können», sagt eine Sprecherin.

Post muss 300 Lieferwagen mieten

Zudem erhöht die Post die Personalressourcen in den Paketzentren und in der Paketzustellung um bis zu 30 Prozent. «Bis Weihnachten planen und fahren wir pro Tag bis zu 400 zusätzliche Botentouren. Dafür mieten wir rund 300 Lieferwagen dazu», so die Sprecherin. Zudem laufen Kleinpakete weiterhin über den Briefkanal der Post. Damit werden die Paketzentren entlastet. Mit Sonderschichten – auch samstags – soll sichergestellt werden, dass die Pakete rechtzeitig zugestellt werden können.

Das Paketzentrum in Daillens VD ist eines von drei grossen Paketverteilzentren der Post. Zusätzlich baute die Post neue regionale Zentren auf, um mehr Kapazität zu haben. 

Daneben hat eine strategische Neuausrichtung in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass die Post besser aufgestellt ist, um die erhöhten Paketmengen abzuarbeiten. Zusätzlich zu den grossen drei Paketzentren hat sie regionale Sortierzentren eröffnet. Drei solcher Zentren wurden bereits eröffnet, heute Freitag folgt mit Untervaz im Bündnerland das vierte. Im Vergleich zu vor zwei Jahren könne man so täglich 160’000 Pakete mehr verarbeiten. Eine Menge, die mit der beschleunigten Strukturveränderung hin zum Onlinehandel dringend benötigt wird.

«Wir sind vorbereitet auf die kommenden Paketmengen – so weit wir uns eben vorbereiten können», resümiert die Postsprecherin. Aber die Pandemie sei da, und niemand wisse, wie sie sich in den kommenden Wochen entwickeln und welche Herausforderungen sie bringen werde.