«Apropos» – der tägliche PodcastWie die Parteien Tötungsdelikte an Frauen instrumentalisieren
Immer wieder werden Frauen von ihren Partnern getötet. Oft haben Opfer und Täter Migrationshintergrund. Die SVP versucht, daraus Profit zu schlagen – die Linke ist im Dilemma.
An einem Mittwochabend im Oktober erhält die Zürcher Stadtpolizei einen Hilferuf. Als die Einsatzkräfte ausrücken, finden sie in einem Wohnquartier eine 30-jährige Frau mit Stichwunden, die kurz darauf verstirbt. Zugefügt wurden ihr die tödlichen Verletzungen von ihrem Ehemann – er war der Polizei bereits als Gewalttäter bekannt.
Allein im Oktober ereigneten sich schweizweit vier Fälle, in denen Frauen von ihren Partnern getötet wurden. Der Begriff Femizid hat sich für solche Delikte durchgesetzt. Obwohl sie in unterschiedlichen Bevölkerungsschichten und Altersgruppen vorkommen, gibt es wiederkehrende Muster. «Meist geht es um Beziehungskrisen, um Trennungen. Zum Teil gibt es eine Vorgeschichte mit häuslicher Gewalt, und es existieren Polizeiberichte», sagt Justizministerin Karin Keller-Sutter im Gespräch mit dieser Zeitung. Und: «Die Statistik ist eindeutig: Die Mehrheit der Täter, aber auch die Mehrheit der Opfer haben eine ausländische Herkunft.»
Diesen Umstand versucht die SVP für ihre Zwecke zu instrumentalisieren – so forderte SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi in den letzten Wochen eine Null-Toleranz-Strategie gegenüber ausländischen Tätern. Die SP will dagegen auf besseren Opferschutz setzen – und zugleich nicht den Eindruck erwecken, das Thema Täterherkunft zu tabuisieren.
Aber welche Rolle spielt die kulturelle Herkunft bei solchen Delikten tatsächlich? Wie will Karin Keller-Sutter diese zukünftig konkret verhindern? Und was hat ihr Plan mit der Drogenpolitik der 90er-Jahre zu tun? Antworten von Raphaela Birrer, Leiterin des Inlandressorts von Tamedia, im täglichen Podcast «Apropos».
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