Geldblog: Pensionskasse statt SparkontoWer nicht investieren will, sollte vorsorgen
Sie möchten Ihr Geld nicht anlegen und haben hohe Cashpositionen? Eine Stärkung der Altersvorsorge könnte eine clevere Alternative sein.
Meine Frau und ich sind bis dato beide ununterbrochen erwerbstätig. Wir besitzen eine selbst genutzte Eigentumswohnung, die Festhypothek bei der Bernischen PK beläuft sich auf rund 380'000 Franken. Aktuell steht noch eine Rückzahlung des Vorbezugs von 60'000 Franken aus. Wir haben auf dem Sparkonto ein Vermögen von rund 160'000 Franken, denken bezüglich Fonds eher konservativ und brauchen das Geld bis auf weiteres nicht. Wir überlegen uns, anstatt das Geld auf dem Konto zu lassen, zumindest den Vorbezug noch dieses Jahr zurückzuzahlen, da sich die BPK relativ robust zeigt und für dieses Jahr eine gute PK-Verzinsung in Aussicht stellt. Was meinen Sie dazu? Sollen wir den Vorbezug zurückzahlen oder auf dem Konto stehen lassen? Leserfrage von T.E.
Den Sparbatzen einfach auf dem Konto liegenzulassen, ist aus meiner Sicht die schlechteste Variante. Denn auf diesem Geld bekommen Sie keinen Zins. Zusätzlich nagt die Teuerung am Wert Ihres Geldes. Bei uns ist die Teuerung zwar nicht so hoch wie in Deutschland oder den USA. Dennoch sorgt auch eine geringe Teuerung dafür, dass der Wert Ihres Ersparten Schritt für Schritt abnimmt.
Besser wäre es, wenn Sie das Geld investieren würden und so eine Rendite erzielen könnten. Da Sie mir aber schreiben, dass Sie gegenüber Anlagen vorsichtig sind und keine Fonds wünschen, kommt diese Variante für Sie offenbar nicht infrage. Ich verstehe durchaus, dass es angesichts der bereits stark gestiegenen Aktienkurse viel Mut braucht, überhaupt noch in Aktien zu investieren, zumal es jederzeit zu einer starken Korrektur kommen kann. Auch weniger schwankungsanfällige Obligationen bieten keine Garantie, dass man keine Verluste macht. Zudem sind die Renditemöglichkeiten bei Obligationen von sicheren Schuldnern in Schweizerfranken derzeit wegen der rekordtiefen Zinsen praktisch null.
Bei der Pensionskasse ist Ihr Geld in sicheren Händen und bringt eine wesentlich bessere Verzinsung als auf dem Sparkonto.
Da ist es nachvollziehbar, dass Sie das Geld weiter auf dem Konto parkiert haben. Vor diesem Hintergrund halte ich es für eine gute Idee, dass Sie wenigstens einen Teil des Geldes nutzen, um den Vorbezug im Umfang von 60'000 Franken aus der Pensionskasse, den Sie für den Kauf Ihrer Eigentumswohnung genutzt hatten, zurückzuzahlen. Bei der Pensionskasse ist Ihr Geld in sicheren Händen und bringt eine wesentlich bessere Verzinsung als auf dem Sparkonto. Darüber hinaus haben Sie den Vorteil, dass Sie mit diesem Schritt Ihre Vorsorge verbessern und auch Ihre Risikoleistungen, die durch den Vorbezug wahrscheinlich verschlechtert waren, wieder optimieren.
Da Sie anfangs 50 sind, ist es ohnehin sinnvoll, wenn Sie sich Gedanken zu Ihrer Pensionierung machen und überprüfen, wo Sie und Ihre Frau in der Vorsorge allenfalls noch Lücken haben. Da Sie eine hohe Cashposition auf dem Konto haben und dieses Geld gemäss Ihren Angaben bis auf weiteres nicht brauchen, würde ich mir überlegen, ob Sie entweder die Hypothek reduzieren wollen, für die Sie Zins zahlen, oder über die angedachte Rückzahlung des Vorbezugs hinaus nicht einen zusätzlichen Betrag in die Pensionskasse von Ihnen oder Ihrer Frau einzahlen möchten – vorausgesetzt, dass Sie Einkaufspotenzial haben. In den meisten Fällen ist dies gegeben. Auskunft darüber gibt Ihnen Ihr Pensionskassenausweis oder die Kasse.
Da Sie den Vorbezug dann zurückbezahlt haben, können Sie freiwillige Beträge an die Pensionskasse, die über die Rückzahlung des Vorbezugs hinausgehen, im Folgejahr in der Steuererklärung in Abzug bringen. Mit diesem Schritt würden Sie Ihre Altersvorsorge verbessern und könnten zusätzlich Steuern sparen. Da Sie sich, wie ich Ihren weiteren Zeilen entnehme, Gedanken über eine vorzeitige Pensionierung machen, wäre ein solcher Schritt ohnehin sinnvoll. Falls Sie zudem die steuerbegünstigte Säule 3a noch nicht oder nicht voll nutzen, würde ich auch diese für Einzahlungen und für eine Optimierung der Vorsorge einsetzen.
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