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Airbnb für Swimmingpools
Wer keinen Pool hat, kann jetzt einen mieten

Ferien am Mietpool: Auch in der Schweiz gibt es Angebote. Hier ein Pool in Lavigny VD. 
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Türkisfarbenes Wasser so weit das Auge reicht. Der Duft von Sonnencreme liegt in der Luft. Und auch der von chloriertem Wasser, das noch in den Augen brennt. Dazu lässt man sich auf der aufblasbaren Luftmatratze in Donut-Form durchs Wasser treiben, einen Mojito in der Hand: der perfekte Sommertag. Aber dafür muss man gar nicht in den Flieger nach Mallorca steigen, was sowieso nicht die beste Idee in diesen Zeiten ist. Für solch ein sommerliches Gefühl muss man einfach nur den Swimmingpool seiner Nachbarn mieten.

Auf einer Plattform mit dem Namen Swimmy ist das nun möglich: «Grosses Schwimmbecken mit Blick in die Berge» nahe Genf, 30 Euro pro Person für einen halben Tag. Scrollt man auf der Website ein wenig herunter, gibt es einen «schönen Pool mit Sandstrand», für 40 Euro. Gleich daneben einen «schönen beheizten Pool», 25 Euro. Auf den Bildern sieht man alle möglichen Arten von Schwimmbecken: rechteckige, ovale, in einen Holzboden eingelassene, luxuriöse, weniger luxuriöse, mal mit palmenähnlichen Pflanzen, mal mit pinkfarbenen Liegestühlen am Beckenrand. Ganz egal wie gross, Hauptsache Wasser.

«Es geht darum, dass man den Luxus der Swimmingpools ein Stück weit demokratisiert.»

Dirk Hermanns von Swimmy

Was wie ein verrückter Werbegag klingt, ist die Geschäftsidee der Französin Raphaëlle de Monteynard. Als sie vor ein paar Jahren Ferien in Südfrankreich machte, war es 35 Grad heiss. Die Swimmingpools in ihrer Nähe waren dennoch alle leer. Rund ein Jahr später, im Jahr 2017, war Swimmy geboren. Privatpersonen können auf der Website ihre Pools an Menschen ohne Pool vermieten. «Es geht darum, dass man den Luxus der Swimmingpools ein Stück weit demokratisiert», sagt Dirk Hermanns von Swimmy.

Zunächst startete die Plattform in Frankreich und Spanien, jetzt folgen Deutschland, Italien und die USA. Doch auch in der Schweiz lassen sich bereits Pools finden – so wie die oben genannten nahe Genf.

Und die Menschen, die diesen Luxus besitzen, können damit auch noch ordentlich Geld verdienen: nach Angaben des Unternehmens durchschnittlich 1200 Euro pro Saison. Einige Poolbesitzer seien im Corona-Jahr 2020 sogar auf bis zu 8000 Euro gekommen. Dabei entscheiden die Besitzer selbst, wann und wie oft sie ihren Pool zur Verfügung stellen wollen.

Das Prinzip und das Layout sind an Airbnb angelehnt: Pools auf Swimmy.

Die Pandemie hat dem Unternehmen noch einen ordentlichen Schub gegeben: Viele Badeanstalten sind geschlossen, Ferien in der Ferne waren nicht immer möglich. Da suchen sich viele einen Erholungsort direkt vor der Haustür – beziehungsweise im Garten nebenan. Es laufe gut für das «Airbnb für private Swimmingpools», so bezeichnet sich das Unternehmen selbst. 2020 wurden Swimmy zufolge insgesamt 16’000 Buchungen vorgenommen, 120’000 Nutzer seien registriert.

In Frankreich und Spanien soll es im letzten Jahr eine Verdreifachung der Nutzerzahlen gegeben haben. Unter den Mietern seien grösstenteils junge Familien, deren Kinder einfach mal wieder schwimmen wollen. Aber auch Geburtstage, Teambuilding-Events oder Junggesellenabschiede werden an fremden Pools gefeiert.