AboVulkanausbruch auf La PalmaWenn glühende Lavaströme die Zukunftsträume unter sich begraben
Die Eruptionen auf der kanarischen Insel haben Hunderte Häuser niedergewalzt. Viele Menschen sind bereits geflohen. Weitere Beben lassen befürchten, dass die Erde noch lange flüssiges Gestein speien wird.
«Machen Sie sich keine Sorgen», sagt der Reiseführer durchs Mikrofon, als der Vulkan in Sichtweite kommt. Die Klimaanlage im Bus übertönt das Grollen, aber es ist deutlich zu sehen, wie rotes Material in den Himmel spritzt. Das flüssige Gestein pulsiert wie Blut aus einer klaffenden Wunde. «Machen Sie sich keine Sorgen, Sie werden nachher noch ausreichend Gelegenheit haben, den Vulkan zu fotografieren.» Und der Bus gleitet vorbei an dem bislang namenlosen Vulkan im Höhenzug Cumbre Vieja, der La Palma nun seit bald sechs Wochen in seinem Bann hält. Mehr als 2100 Häuser hat die Lava auf der Kanareninsel bereits unter sich begraben, ein Ende des Ausbruchs ist nicht abzusehen. Im Gegenteil: Diese Woche brachen Teile des Kegels ein, die herausströmende Lava ist heisser denn je. Und schneller.