Seltsame Mensch-Tier-WettkämpfePlötzlich taucht ein Weisser Hai neben dem Champion auf
Sie rennen gegen Strausse und schwimmen gegen Delfine: Menschen kommen noch auf die schrägsten Ideen, mit welchen Tieren sie sich messen können – auch mit traurigem Hintergrund.
Jesse Owens: Show-Wettkämpfe fürs Geld
Jesse Owens wird gern als einer der grössten Sportler des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Das ist der US-Leichtathlet zweifellos – auch dank seiner vier Titel an den Nazispielen von 1936. Dieser «Sieg über Hitler» schwirrt auch heute noch immer mal wieder durch die sozialen Netzwerke und Zeitungsspalten. Sehr viel weniger bekannt ist, was danach folgt: Kurz darauf wird er von allen Meetings gesperrt, weil er sich weigert, an einer Vielzahl an Wettkämpfen zu starten, an denen primär die Funktionäre verdienen (nachdem er schon zahlreiche für sie gelaufen ist).
Mit 24 ist der Star ohne seinen Sport, muss ein neues Leben beginnen. Doch in welchem Job er sich auch immer versucht, er scheitert, auch am Alltagsrassismus jener Zeit gegenüber schwarzen Amerikanern in den USA. Also beginnt Owens an Messen und anderen Events zu rennen: schon vier Monate nach den Olympiasiegen von 1936 in Kuba gegen ein Pferd. Es folgen Rennen gegen Züge, Autos, Motorräder, Basketballspieler oder einen Hund.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
«Diese Rennen machten mich krank. Ich fühlte mich wie ein Freak», sagt Owens später dazu. Aber auch: «Die Menschen sagten, es sei beschämend für einen Olympiachampion, gegen ein Pferd anzutreten. Was hätte ich denn tun sollen? Ich besass zwar vier Goldmedaillen, aber die kann man nicht essen.»
Über viele Jahre tritt Owens darum gegen vieles an, was sich bewegt und aus Fleisch oder auch Blech ist. Und weil er dafür wochenlang von daheim weg ist, leidet darunter das Verhältnis zu seinen drei Mädchen. «Es war eine schreckliche Zeit für ihn», sagt Tochter Marlene später zu jener Lebensphase von Owens.
Der unmotivierte Strauss
Die Sendung nennt sich «Sportwissenschaft». Allzu ernst nehmen die Macher der US-Serie den Titel offensichtlich nicht. 2009 jedenfalls laden sie Football-Spieler Dennis Northcutt ein – um gegen einen Strauss namens Thelma einen Sprint zu absolvieren. Und siehe da: Der Mensch ist auf der kurzen Strecke tatsächlich schneller. Nur scheint Thelma auf der rechten Bahn nicht allzu motiviert zu sein. Also muss Northcutt in das Gehege mit dem Strauss. Gejagt ist dieser dann deutlich schneller als der antrittsstarke Wide Receiver der Detroit Lions.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Wie schnell Strausse sind, erfahren auch zwei Teilnehmer der legendären Cape Town Cycle Tour in Südafrika. So werden die beiden Velofahrer über mehrere Hundert Meter von einem hetzenden Federtier verfolgt, ehe dieses die Jagd abbricht. Sehen Sie selbst:
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Der Gepard – vorbei am Hintern
Bryan Habana ist einer der schnellsten Rugby-Spieler der Welt, als er 2007 ein ziemlich irrwitziges Unterfangen wagt: Er tritt in einem Kurzrennen gegen einen Gepard an, mit bis zu 120 Stundenkilometern das schnellste Tier der Welt an Land. Nun würde Habana mit seinem 100-Meter-Rekord von 10,4 Sekunden zwar auch einige schnelle Sprinter hinter sich lassen, aber einen Gepard?
Der Südafrikaner bekommt immerhin einen Vorsprung von 30 Metern, rennt los – und wird kurz vor dem Ziel von der Raubkatze überholt, die einem Köder hinterherhetzt, einer vier Kilogramm schweren Lammkeule, befestigt an einem Teddybären. «Ich war sehr froh, als der Gepard an mir vorbeiging, da wusste ich, dass er nicht auf mein Hinterteil geschaut hatte», witzelt Habana.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Der Hintergrund des speziellen Rennens indes war ein ernster: Die Menschheit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass der Gepard bald auf der Liste der gefährdeten Tiere landen könnte. So verlor auch die Siegerin, das zweieinhalbjährige Weibchen Cetane, einst seine Mutter an Wilderer.
Michael Phelps und der Weisse Hai
2017 feiert Discovery Channel Haiwoche – und kündigt ein wahres Gigantenduell an: Überschwimmer Michael Phelps, 28-facher Olympiamedaillengewinner, soll gegen einen Weissen Hai schwimmen. Da ist das globale Interesse natürlich geweckt. Denn wie soll das ablaufen – und für die Schwimmlegende sicher enden? Phelps ist in Südafrika denn auch am Start, und ja: Er schwimmt seine 100 Meter auch.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Der tierische Gegner hingegen tritt computeranimiert an, mit einem Tempo, den Weisse Haie gemäss Experten erreichen würden. Der Hai gewinnt (knapp), Teile der Zuschauenden fühlen sich verschaukelt. Phelps nimmt es mit deutlich mehr Humor und offeriert ein Rematch, allerdings nur bei höheren Wassertemperaturen. Der Computer-Hai aber will nicht. Zumindest kommt es nie zu einem weiteren Aufeinandertreffen.
Der Leichtfuss und die Vierbeiner
In diesem Rennen braucht es schon einen Mann namens Ricky Lightfoot, damit die ausdauerndsten Pferde (und Reiterinnen) ein Nachsehen haben: «Man versus Horse Marathon» heisst der Wettkampf, der seit den 1980er-Jahren im walisischen Dorf mit dem klingenden Namen Llanwrtyd Wells ausgetragen wird. Über 35 Kilometer führt er und geht auf eine Unterhaltung im lokalen Pub zurück: wer wohl schneller im hügeligen Gebiet der Region unterwegs sei, Mensch oder Pferd. Leichtfuss Ricky ist vor zwei Jahren erst der zweite Läufer, der sich gegen die tierische Konkurrenz durchsetzen kann. Dann die Sensation im vergangenen Jahr: Gleich zwei Läufer sind den Vierbeinern überlegen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Der erste Sieger auf zwei Beinen überhaupt, Huw Lobb, darf sich 2012 neben Ruhm und Ehre auch über ein ordentliches Preisgeld freuen: 25’000 Pfund, die sich über die Jahre akkumuliert haben für den ersten Menschen des gesamten Feldes im Ziel. Sein Vorteil damals: Das Terrain ist extrem tief und damit für die schwereren Pferde (samt Reiter) ein Nachteil.
Die pfeilschnellen Delfine
Offenbar ist es Filippo Magnini irgendwann zu langweilig, gegen Menschen zu schwimmen. Zweifacher Weltmeister über 100 Meter Freistil ist der Italiener schon, als er im September 2011 mit Neoprenanzug und Taucherbrille in ein Becken eines Vergnügungsparks nahe Rom springt. Dort warten mit Leah und King zwei Delfine.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Als Magnini ins Wasser taucht, sausen sie los. Sie ziehen rechts am crawlenden Menschen vorüber, machen kehrtum und zischen auf der anderen Seite an ihm vorbei. In der Mitte ist eine Art Ziellinie gespannt, Magnini muss eineinhalb, Leah und King dreieinhalb Längen schwimmen. Und doch schlagen die Tiere den Menschen.
Der Showman und das doppelte Zebra
«Man vs Beast» heisst die Sendung auf Fox News im Januar 2003 schlicht. Eine Serie an Wettkämpfen zwischen Menschen beziehungsweise Männern und Tieren. Carl Lewis gibt den «Experten» und Shawn Crawford den Sprinter. Der Amerikaner ist damals eine der grossen Figuren des globalen Sprints und im Folgejahr dann Olympiasieger über 200 Meter.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Das Rennen gegen die Giraffe läuft makellos für ihn. Wobei unübersehbar ist: Die Giraffe will kein bisschen mitrennen. Das Zebra hingegen schlägt ihn klar. Showman Crawford verlangt eine Revanche, weil das Zebra einen Fehlstart produziert habe. Auch dieses Rennen verliert er – und wird viel später von den Anti-Doping-Kämpfern für zwei Jahre gesperrt.
Das Känguru und der Tiefschlag
Auf welch grausame Ideen Menschen kommen können, wenn sie sich Duelle mit Tieren ausmalen, ist in den 1930er-Jahren zu sehen. Die Bilder verstören heute, damals sorgten sie beim Publikum in Atlantic City, New Jersey, für Gelächter.
In einem Boxring steht Primo Carnera, ein Boxer, Ringer und Schauspieler aus Venetien, der in jenen Jahren Schwergewichtsweltmeister ist. Ihm gegenüber: ein Känguru. Das Tier trägt ein Shirt, Handschuhe und hat um den Hals eine Leine. Immer wieder fasst der Boxer dem Känguru an die Schnauze, dieses reagiert mit einigen gezielten Schlägen, die Erheiterung ist gross.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Offenbar ist sie das auch bei Komiker Woody Allen, der seinem TV-Publikum 1966 seinen Gegner als «australischen Champion im Halbschwergewicht» ankündigt, ehe er zwei Minuten lang um ein Känguru herumhüpft und dabei einige Schläge kassiert.
Den Schlag in die Bauchgegend aber hält sich das Tier für den Ringrichter auf: Es stützt sich auf seinen Schwanz, packt den Menschen am Hals und versetzt ihm einen doppelten Tritt.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
In die gleiche Kategorie gehört der Kampf zwischen Schwinger Rudolf Hunsperger und einem Bären 1976 im Zürcher Hallenstadion. Oder das, was «Victor, dem ringenden Bären», in den 60er-, 70er- und 80er-Jahren widerfahren ist. Da nämlich musste Victor gegen Tausende Menschen kämpfen, darunter olympische Ringer, Show-Wrestler und American-Football-Profis.
Fehler gefunden?Jetzt melden.