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Meinung

Kolumne «Ertappt»
Weil sie einen anderen trifft, dreht er durch

Kurioses aus der Welt der Justiz.
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Mitten in der Corona-Krise neue Liebe zu erfahren, ist eine schöne Sache. Dass das nicht immer für die Ewigkeit bestimmt ist, kann passieren. Einer jungen Frau aus dem Bezirk Meilen drohten aber ernsthafte Konsequenzen, als sie die Beziehung im Januar beenden wollte. Erst im Juni 2020 war sie mit einem 20-Jährigen aus Adliswil zusammengekommen. Für sie war es wohl nicht die grosse Liebe. Sie eröffnete dem jungen Mann, dass sie einen anderen treffe, und beendete die Beziehung.

Statt Grösse zu zeigen und ihren Entscheid zu akzeptieren, reagierte der 20-Jährige äusserst eifersüchtig, um es mal nett zu formulieren. Noch in ihrer Wohnung forderte er sie auf, ihm den Namen des anderen zu nennen. Er drohte ihr Schläge an, sie warf ihn raus. Doch dann ging der Terror erst richtig los. Keine 15 Minuten nachdem er die Wohnung verlassen hatte, begann der Beschuldigte ihr Whatsapp-Nachrichten zu schicken. Innerhalb von 23 Stunden überflutete er ihr Smartphone mit 600 Nachrichten.

Inhaltlich ging es darum, ihr, dem neuen Freund und ihrer Familie Gewalt anzutun. Zusätzlich rief er sie auch noch an und drohte, sie umzubringen. Die Geschädigte tat das einzig Richtige und zeigte ihn an. Die Polizei konnte quasi live mitverfolgen, wie er sich verhielt – noch bis zu zwei Stunden nach der Anzeige schickte er ihr üble Nachrichten.

Die Staatsanwaltschaft verurteilt den 20-Jährigen wegen versuchter Nötigung zu einer bedingten Geldstrafe von 60-mal 90 Franken. Die Probezeit dauert zwei Jahre. Eine Busse über 800 Franken und 1000 Franken Gebühren muss er bezahlen. Die Staatsanwaltschaft geht wohl auch davon aus, dass den Ersttäter die beiden Tage in Untersuchungshaft genügend abgeschreckt haben, damit er nicht noch einmal so auf Abweisung reagiert.