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Geschenk-Hit
Pfff! Alle wollen die Furzkanone, die nach Banane stinkt

Despicable Me 4 The Ultimate Fart Blaster by Moose Toys, one of the toys at the Toy Retailers Association (TRA)'s Dream Toys exhibition at London's Goodenough College, which the association predicts will be a top selling toy for the coming Christmas holidays. Picture date: Tuesday November 12, 2024. (Photo by James Manning/PA Images via Getty Images)
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In jeder Vorweihnachtssaison gibt es ja ein Must-have-Spielzeug, das alle Kinder auf ihre Wunschliste schreiben und für das die Eltern sich dann tagelang in Online-Warteschlangen anstellen oder um das sie sich in Spielzeugläden prügeln.

In Grossbritannien ist dieses Kinder-Accessoire des Jahres der sogenannte Ultimate Fart Blaster. Es findet sich auf der Liste der «20 begehrtesten Spielzeuge», die alljährlich vom Interessenverband der britischen Spielzeughändler herausgegeben wird.

Das Gerät, das im vierten Teil der Animationsfilmserie «Ich – einfach unverbesserlich» vom Erfinder Dr. Nefario gebaut wird, ist Teil des Spielzeug-Merchandising-Katalogs aus der Minion-Welt. Laut Werbung handelt es sich um «die neueste Entwicklung der Furztechnologie». Die an eine Mischung aus Maschinenpistole und Megafon erinnernde Vorrichtung schiesst «echte Furzringe», macht «15 Furzgeräusche» und verströmt «echte Gerüche», die als «echt stinkiger Spielspass» angepriesen werden.

Warum diese Vorrichtung, die es auf der ganzen Welt zu kaufen gibt, ausgerechnet in Grossbritannien so gut anzukommen scheint, darüber lässt sich trefflich spekulieren. Furzhumor hat auf der Insel jedenfalls eine lange Tradition.

Ein Hofnarr namens «Roland the Farter»

Schon König Heinrich II. hielt sich im zwölften Jahrhundert einen Hofnarren namens «Roland the Farter», der dem Monarchen zu jedem Weihnachtsfest dessen Lieblingstrick vorführte: einen Sprung, einen Pfiff und einen Furz, alles im gleichen Moment vollzogen. Dafür bekam Roland der Furzer ein stattliches Anwesen in der Grafschaft Suffolk geschenkt.

Auch in der Literatur hat der britische Flatulenzhumor bereits früh seine Spuren hinterlassen. In Geoffrey Chaucers «Canterbury Tales» aus dem 14. Jahrhundert etwa furzt ein Kranker, dem ein korrupter Mönch eine Spende herausleiern will, diesem stattdessen in die ausgestreckte Hand.

Besonders britische Kinderbücher spielen gerne mit dem grenzüberschreitenden Element, das die Autoren in Blähungen zu erkennen meinen. Roald Dahls «grosser freundlicher Riese» (The BFG) etwa tut bei jeder sich passenden und unpassenden Gelegenheit (etwa während eines Besuchs bei der Königin von England) das, was er als «whizzpopping» bezeichnet. In jüngerer Vergangenheit hat sich vor allem der Komiker und Kinderbuchautor David Walliams hervorgetan, bei dem keine Erzählung ohne Blähwitz auskommt – in seinem Buch «Das Eismonster» gibt es fast auf jeder Seite einen.

All das sagt vielleicht mehr über die Obsessionen erwachsener Briten als die ihrer Kinder aus. In einer Gesellschaft, in der höfliche Verhaltung zum guten Ton gehört, ist rektaler Kontrollverlust nun mal besonders komisch.

Für weniger zum Flatulenzhumor neigende Eltern hält die britische Must-have-Liste übrigens unter anderem auch noch ein Lego-Rennauto, einen Plüschaffen und ein interaktives Einhorn bereit. Von denen hat keins eine Furzfunktion.