Wechseln zwischen Velo, Auto und ZugBund zieht positive Bilanz zu Verkehrsdrehscheiben
Verkehrsdrehscheiben erleichtern den Wechsel zwischen Transportmitteln. Der Bundesrat hat ein entsprechendes Förderprogramm abgeschlossen.
Bundesrat Albert Rösti hat am Freitag in Bern Wankdorf eine positive Bilanz zum Abschluss des Programms Verkehrsdrehscheiben gezogen. Das Zusammenspiel verschiedener Verkehrsmittel sei für die Widerstandsfähigkeit des Schweizer Mobilitätssystems sehr wichtig. Verkehrsdrehscheiben hätten hierfür eine bedeutende Funktion, heisst es in dem am Freitag vom Bundesamt für Raumentwicklung veröffentlichten Bericht.
Verkehrsdrehscheiben verknüpften die verschiedenen Verkehrsnetze und schafften optimale Möglichkeiten, rasch und bequem zwischen privatem und öffentlichem Verkehr zu wechseln, hiess es weiter. Auf diese Weise verbänden sie städtische und ländliche Gebiete besser miteinander. Denn während in der Stadt der öffentliche Verkehr oft die geeignete Wahl sei, stehe in ländlichen Räumen häufig das Auto als Transportmittel im Vordergrund.
In den vergangenen drei Jahren führte das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) zusammen mit den Partnern auf allen Staatsebenen verschiedene Studien und Projekte zur Wirkung von Verkehrsdrehscheiben und zu unterstützenden Massnahmen durch.
Drehscheiben prägen die Ortschaft
Verkehrsdrehscheiben sind laut den Ergebnissen des ARE denn auch städtebaulich prägend und tragen zur Siedlungsentwicklung nach innen bei. Ihr Potenzial lasse sich mit begleitenden Massnahmen im Siedlungs- und Verkehrsbereich erhöhen. Vor allem an grösseren Drehscheiben seien eine attraktive Gestaltung des öffentlichen Raums sowie Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen daher ausschlaggebend.
Entscheidend sei, je nach Ort den richtigen Typ einer Verkehrsdrehscheibe zu entwickeln und die geeigneten Massnahmen zu planen und umzusetzen. Zu Letzteren gehören beispielsweise ein Parkplatzmanagement oder attraktive Fuss- und Veloverbindungen.
Für alle Drehscheiben zentral seien derweil eine einfache Orientierung, kurze Wege und gut aufeinander abgestimmte Fahrpläne, schrieb das ARE weiter. Auch digitale Angebote seien zudem wichtig, um Reisen mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln zu vereinfachen. Der Bund möchte hierbei mit Gesetzesanpassungen den Zugang zu den dafür notwendigen Mobilitätsdaten (Geodaten, Betriebsdaten, Tarifdaten) vereinfachen.
Vierjähriges Programm von Bund, Kantone und Gemeinden
Das Programm Verkehrsdrehscheiben wurde im September 2021 durch Bund, Kantone, Städte und Gemeinden lanciert. Die verschiedenen Staatsebenen wollten mit dem Programm die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung gezielter aufeinander abstimmen.
Ziel des Bundesrats ist es, die Drehscheiben in den gängigen Planungsinstrumenten von Bund, Kantonen und Gemeinden zu verankern. Dazu zählen die kantonalen Richtpläne wie auch die Gesamtverkehrskonzepte für die Agglomerationsprogramme.
Verkehrsdrehscheiben sollen demnach ein Puzzlestein für die Verbesserung des Klimas sein. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Staatsebenen soll weitergeführt werden. Der Bund will Verkehrsdrehscheiben weiterhin – über bestehende nationalen Finanzierungsinstrumente wie das Programm Agglomerationsverkehr – mitfinanzieren und prüfen, wie sie in ländlichen Räumen gefördert werden können.
SDA
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