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Grosse Emotionen in Wengen
Sie hatten Ängste und Zweifel – und stehen nun ganz oben

Für sie ist alles aufgegangen: Sieger Lucas Braathen (links) und Daniel Yule prägen den Slalom in Wengen. 
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Nochmals herrscht Postkartenwetter hoch oben über dem Lauterbrunnental. Es ist der Tag nach der legendären Lauberhornabfahrt, zwar steht ein letztes Rennen in Wengen an, aber der Slalom geniesst weit weniger Beachtung. 10’100 Zuschauerinnen und Zuschauer erscheinen. Alles verläuft ein bisschen ruhiger und gesitteter als am Vortag, als das Dorf teilweise aus allen Nähten zu platzen drohte.

Die Sonne mag den Besuchern guttun, für die Slalomfahrer aber werden diese Verhältnisse zur Herausforderung. Am Nachmittag wird die Piste trotz vorzüglicher Präparierung weicher und weicher.

Und so ist es gewiss ein Vorteil, früh ins Rennen zu gehen. Als Lucas Braathen den Berg hochfährt, sagt er zu sich: «Alles, was heute noch kommt, ist ein Bonus.» Als 29. hat es der Norweger gerade noch in den zweiten Lauf geschafft. «Ich dachte mir, dass mit einer schnellen Fahrt vielleicht ein Platz in den Top 20 oder Top 15 drinliegt», wird er später festhalten. Doch es kommt viel besser: Dem Norweger gelingt ein Wahnsinnslauf, als Einziger bleibt er in diesem zweiten Durchgang unter 49 Sekunden. Und so kann er unten in der Leaderbox zusehen, wie sich einer nach dem anderen den Hang hinunterkämpft und an seiner Marke scheitert. Erst als sich der Halbzeitführende Henrik Kristoffersen auf den Weg macht, muss Braathen ordentlich zittern. Doch dann fädelt dieser kurz vor dem Ziel ein – und die Überraschung ist perfekt.

Es sind viele Emotionen im Spiel beim 21-Jährigen. Noch vor Wochenfrist war seine Gefühlslage eine ganz andere. Im Riesenslalom von Adelboden schwang er vor dem Zielhang ab, weil er dort vor einem Jahr fürchterlich gestürzt war. Braathen fühlte sich nicht bereit für diese Aufgabe. «Und nun gewinne ich ausgerechnet in Wengen, an meinem Lieblingsrennen. Das ist unglaublich und eine grosse Genugtuung für mich.»

Er hat den Frust abgelegt

Auch bei Daniel Yule spielt die Genugtuung eine grosse Rolle. Er wird Zweiter hinter Braathen und beendet damit eine lange Schweizer Durststrecke: 1999 durfte mit Michael von Grünigen letztmals ein Schweizer nach einem Slalom in Wengen auf das Treppchen steigen – Yule war da gerade 5 Jahre alt.

Das allerdings ist nicht der Grund für des Wallisers Gefühlslage.

Hinter ihm liegen schwierige Zeiten. 2020 war er so richtig durchgestartet, gewann gleich drei Slaloms, unter anderem jenen von Adelboden. Dann folgte im letzten Winter der Rückschlag: Dreimal fuhr er lediglich in die Top 10, blieb ohne Podestplatz. «Ich bin sehr oft gefrustet gefahren, wollte etwas erzwingen», sagt er. «Aber das funktioniert bei mir nicht. Ich bin am besten, wenn ich entspannt fahre.» In dieser Saison nun hat Yule seine Lockerheit wiedergefunden, das hat er bereits zum Auftakt in Val-d-Isère (4.) gezeigt und mit seinem 8. Rang in Adelboden bestätigt. «Die harte Arbeit hat sich gelohnt», sagt er strahlend, «dieser 2. Platz bedeutet mir sehr viel.» Am Ende wird er wie ein Schwinger von seinen Teamkollegen geschultert. Sieben Schweizer hatten es in den zweiten Lauf geschafft, doch aus dem Ensemble kann neben Yule nur noch Loïc Meillard (7.) überzeugen.

Die Techniker dislozieren nun nach Kitzbühel, danach folgt der Slalom in Schladming – an Highlights mangelt es in den nächsten Wochen wahrlich nicht. Und man darf durchaus gespannt sein, was dieser Befreiungsschlag bei Yule auslösen wird.

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