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AboTrübe Rollenbilder in Russland
Was, wenn ich keine «echte» russische Frau sein will?

Die Fotografin Turkina Faso, von der die Bilder zu dieser Geschichte stammen, ist selbst Russin. Jahr für Jahr ist sie aus London in ihre Heimatstadt Jessentuki am Fusse des Kaukasus zurückgekehrt, um dort ihre jüngere Schwester zu treffen und zu fotografieren.
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«Ты же женщиной будешь», versprechen sie mir, «du wirst doch mal eine Frau», drohen sie vielleicht auch, doch da bin ich von diesem Versprechen, dieser Drohung noch so weit entfernt, dass ich mir noch nicht einmal bewusst mache, dass mir eines Tages Brüste wachsen werden. Grosse, bedeutsame Brüste, wie die meiner Mutter, meiner Grossmutter, denn andere nackte Brüste als die der beiden habe ich noch nie gesehen, nicht an Frauen, denen ich begegne, nicht in Zeitschriften, nicht auf Werbebildern. Nackte Brüste gibt es in der Sowjetunion, dem Land meiner Kindheit, nicht. Sie werde ich erst im Westen sehen, in Deutschland, wohin meine Familie Anfang der Neunziger emigriert, da gibt es Bananen, Barbies und Brüste, eine Alliteration, die sich aus Wünschen ergibt: Nach Bananen und Barbies sehne ich mich, und die Brüste fallen mir erst einmal nicht auf.

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