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Geldblog: Gute Investition
Was tun mit dem geerbten Geld?

Haus? Aktien? Pensionskasse? Unerwarteter Geldsegen lässt sich vielseitig nutzen.
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Ich (73-jährig) kann von meiner Mutter circa 280’000 Franken erben. Davon möchte ich unserer Tochter und unserem Sohn je 100’000 Franken geben. Wie sollen die Kinder das Geld anlegen? Der Sohn benötigt es zurzeit nicht. Die Tochter sucht mit ihrem Ehemann schon seit längerer Zeit nach einem bezahlbaren Haus. Ich nehme an, dass sie dann das Geld dazu gebrauchen wird. Leserfrage von S.F.

Die Situation Ihrer erwachsenen Kinder ist unterschiedlich, aber beide sind unter 40 und haben je nach ihren persönlichen Zielen einen mehr oder weniger langen Anlagehorizont, was für ein Investment wichtig ist. Bei Ihrer Tochter haben Sie eine mögliche Nutzung des Geldes bereits angesprochen. Falls sie ein Haus findet, das sie zusammen mit ihrem Ehemann erwerben möchte, braucht sie ohnehin einiges an Eigenkapital, das sie bei einer Fremdfinanzierung durch die Bank einschiessen müsste. Hier wäre es zweifellos von Vorteil, wenn sie die 100’000 Franken dafür nutzen könnte. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass klar geregelt ist, woher das Geld kommt.

Ihr Sohn könnte das Geld an den Finanzmärkten investieren – beispielweise in Aktien oder Aktienfonds, die auf lange Sicht eine attraktive Rendite versprechen. Voraussetzung wäre, dass er sich einen Anlagehorizont von wenigstens zehn Jahren setzt, während denen er das Geld nicht beanspruchen möchte. Je nach seiner eigenen Risikobereitschaft kann er neben Aktien auch andere Anlageklassen wie Obligationen, Immobilien oder Rohstoffe mehr oder weniger stark gewichten. Wichtig ist, dass er eine breite Diversifikation vornimmt, was mittels Fonds oder an der Börse gehandelten Exchange Traded Funds auch in den verschiedenen Anlageklassen problemlos möglich ist.

Die jüngere Generation muss damit rechnen, dass sie später geringere Renten bekommt.

Für die konkrete Umsetzung sollte er sich von mehreren Banken Vorschlage unterbreiten lassen – inklusive den erwarteten Gebühren. Dann kann er vergleichen und entscheiden. In jedem Fall trägt er aber ein mehr oder weniger grosses Anlagerisiko. Abgesehen von dieser würde ich allerdings auch noch eine andere Variante prüfen: Ihr Sohn könnte die 100’000 Franken, die er vorderhand nicht braucht, auch in seine Altersvorsorge investieren. Die jüngere Generation muss damit rechnen, dass sie später geringere Renten bekommt, und sollte daher selbst vorsorgen, damit der Gürtel im Alter finanziell nicht deutlich enger geschnallt werden muss. Selbstvorsorge wird immer wichtiger.

Sinnvoll ist dies über die 2. Säule – also die Pensionskasse – und über die Säule 3a. Ihr Sohn könnte das Geld nutzen, um freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse zu leisten, vorausgesetzt, dass er Einkaufspotenzial bei seiner Kasse hat, was meist der Fall ist, und die Kasse solid aufgestellt ist. Zudem könnte er den jährlichen Maximalbetrag in die Säule 3a einzahlen und dieses Geld mittels Vorsorgefonds ebenfalls langfristig investieren und so eine höhere Rendite anstreben. Alle diese Einzahlungen in die Pensionskasse und in die Säule 3a kann er dann im Folgejahr von den Steuern abziehen und spart so einiges an Steuern. Allerdings ist das Geld dann länger gebunden. Wenn er mit den 100’000 Franken während mehreren Jahren Einzahlungen in die Pensionskasse und die 3. Säule tätigt, ist der Steuereffekt noch attraktiver.

Ob eine Stärkung der Altersvorsorge im konkreten Fall angezeigt ist, hängt von den konkreten Lebensumständen Ihres Sohnes ab. Aus meiner Sicht dürfte es sich lohnen, diese Möglichkeit zu prüfen. Auch Ihrer Tochter würde ich empfehlen – von ihren Hausplänen abgesehen –, die persönliche Vorsorgesituation zu untersuchen und allenfalls ebenfalls die eigene Altersvorsorge zu stärken.