AboAnalyse zum Ukraine-KriegWas es zwischen Biden und Putin zu besprechen gäbe
Stets wird nach Friedensverhandlungen gerufen – aber wie sollen die funktionieren? Noch gehorcht der Krieg der militärischen Logik, aber die wachsende Überlegenheit der Ukraine macht nun auch Platz für mehr Politik.
Wladimir Putin hätte zu Beginn des Krieges grosse Vorteile aus einem Verhandlungsfrieden mit der Ukraine ziehen können. Wolodimir Selenski war damals nicht nur bereit, sein Land in der dauerhaften Neutralität zu halten. Er hätte auch die Krim und den besetzten Teil des Donbass preisgegeben. Aber Putin wollte mehr.
Nun ist es die Ukraine, die hohe Kriegsziele hat. Das wird auch noch eine Weile so bleiben, weil die Erwartungen im Land mit der erfolgreichen Gegenoffensive gewachsen sind und plötzlich die Rückgewinnung der schon 2014 besetzten Territorien möglich erscheint. Selenski selbst war es, der die Hoffnung nährte, auf die Krim zurückzukehren und per Dekret Verhandlungen mit Moskau verbot.