AboSchweizer Krisendiplomatin zum Ukraine-Krieg«Man muss mit Kriegsverbrechern verhandeln»
Heidi Tagliavini sass jahrzehntelang mit Konfliktparteien der ehemaligen Sowjetunion am Tisch. Ein Gespräch über Verhandlungstaktiken und die Frage, unter welchen Umständen ein Frieden in der Ukraine denkbar wäre.
Sie nennen die Angriffe exemplarisch, westliche Militärbeobachter werten die Bombardierungen als Schwäche Putins, weil sein Militär in grössten Schwierigkeiten steckt.
Für mich stehen die Angriffe in der Logik eines Krieges. Die Explosion auf der Brücke bei Kertsch hat den Nerv des Kremls getroffen, ein Prestigeprojekt. Folglich muss sie exemplarisch bestraft werden.
Klar ist, dass Wladimir Putins sogenannte Sonderoperation nicht so läuft, wie er es erwartet hat. Um so mehr sieht er sich wohl unter dem Zwang, so demonstrativ und schockierend zu reagieren.