AboKolumne Christian SeilerWarum überhaupt kochen?
Weil es bedeutet, aufmerksam zu sein. Und noch vieles mehr.
Eigentlich – so kann man sich täuschen – war ich immer der Meinung, dass jede Esserin und jeder Esser danach strebt, möglichst gutes Essen zu verzehren. Aber das stimmt nicht. Erst unlängst sprach ich mit einem Bekannten über dessen Ennui, was jede einzelne Mahlzeit betrifft. Ihn langweile das An-den-Tisch-Setzen, das Im-Essen-Stochern, all die Rituale, die eine Nahrungsaufnahme begleiten. Er möge einzig und allein das Gefühl, satt zu sein, denn das bedeute, dass das Essen endlich vorbei sei. Er sagte wörtlich: Wenn es im Supermarkt endlich Astronautennahrung gibt, bin ich der beste Kunde.