Zwei FestnahmenWalliser Polizei beschlagnahmt archäologische Sammlung «von unschätzbarem Wert»
Ein Mann wurde auf frischer Tat ertappt, als er illegal nach archäologischen Artefakten suchte. Im Zuge der Ermittlungen machte die Polizei einen beeindruckenden Fund.

Im Wallis sind zwei Sammler von archäologischen Gegenständen festgenommen worden. Die Polizei stellte zahlreiche archäologische Artefakte sicher. Sie spricht von einer «beeindruckenden Sammlung von unschätzbarem Wert für die Geschichte unseres Kantons».
Ein Mann war Mitte Mai auf frischer Tat ertappt worden, als er illegal nach archäologischen Objekten suchte, wie die Kantonspolizei Wallis am Mittwoch mitteilte. Im Rahmen der gemeinsamen Ermittlungen des kantonalen Amtes für Archäologie und der Kantonspolizei wurde ein zum Tatzeitpunkt 51-jähriger Schweizer festgenommen.
Die Polizei beschlagnahmte Schmuckstücke und Werkzeuge aus der Bronzezeit (ca. 2000 v. Chr.) bis in die Gegenwart. Zudem stellte sie mehrere keltische, römische, mittelalterliche, moderne und zeitgenössische Münzen sowie weitere Gegenstände sicher.
Ermittlungen führen zu weiterer Festnahme
Die Ermittlungen führten zudem zur Festnahme eines 49-jährigen Schweizers, der sich derselben Praktiken bedient hatte. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung gegen die beiden Männer eingeleitet.
Die Polizei wollte mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA keine weiteren Auskünfte zum Fall erteilen.
Gefährdete Kulturgüter
In der Medienmitteilung erinnerte die Polizei daran, dass diese Funde aufgrund ihres historischen Wertes zum kulturellen Erbe gehören und nicht privat angeeignet werden dürfen. Solche Tätigkeiten stellten einen schweren Verstoss gegen das Kulturgütertransfergesetz sowie gegen die kantonalen Rechtsgrundlagen über den Natur- und Heimatschutz dar.
Diese in der Schweiz einmalige Beschlagnahmung verdeutliche, wie sehr diese Aktivitäten die Erhaltung des archäologischen Erbes gefährdeten, so die Polizei. Diese unerlaubten Suchen zerstörten unwiederbringlich den Kontext, in dem die Objekte gefunden werden, und entzögen Forschern sowie der Öffentlichkeit wertvolle Informationen über die Geschichte und Kultur ihrer Region.
Hohe Strafen möglich
Zudem weist die Polizei darauf hin, dass die Verwendung von Metalldetektoren für die Suche nach historischen und auch zeitgenössischen Epochen ohne vorherige Bewilligung der Behörden auf dem gesamten Kantonsgebiet untersagt ist. Wer dagegen verstosse, müsse mit hohen Strafen rechnen, die von Geldstrafen bis hin zu Gefängnis reichen.
SDA/jaw
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