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Mehrere Tote in Kanada
Auto fährt in Vancouver an Strassenfest in Menschenmenge – neun Tote

Die Polizei von Vancouver untersucht ein schwarzes Auto, das an einem Vorfall beim Lapu Lapu Festival in Vancouver am 26. April 2025 beteiligt war.
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Bei einem Strassenfest in Vancouver ist am Samstagabend um 20.18 Uhr (Ortszeit) ein Mann mit seinem Auto in eine Menschenmenge gefahren und hat dabei neun Menschen getötet. Das berichtete die Polizei von Vancouver auf der Plattform X. Mehrere weitere Menschen seien verletzt worden.

Der Fahrer, ein 30-jähriger Mann aus Vancouver, wurde vor Ort festgenommen und befindet sich in Gewahrsam. Er sei der Polizei bekannt gewesen, sagte ein Polizeivertreter bei einer Pressekonferenz. Es gebe nur einen Verdächtigen. Es bestehe keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit.

Die Polizei geht zunächst nicht von einem terroristischen Motiv aus. Man sei zum aktuellen Zeitpunkt zuversichtlich, dass es sich nicht um einen Terrorakt handle, schrieb die Polizei auf der Plattform X weiter. Aus welchem Grund der Fahrer in die Menschenmenge steuerte, blieb zunächst unklar.

«Etwas, das in den Staaten passiert – nicht hier»

Der Vorfall passierte am Samstagabend im Südosten der Metropole an Kanadas Westküste in der Nähe eines Parks und eines Friedhofs. Augenzeugen berichteten von einem zuvor fröhlichen Strassenfest mit Essensständen, Musik und Tausenden Besuchern.

Nach einem Konzert zum Abschluss des Fests – einem Auftritt des auf den Philippinen geborenen Künstlers Apl.de.ap von der US-Hip-Hop-Gruppe Black Eyed Peas – waren noch viele Menschen auf den Strassen, als plötzlich ein SUV in einen für Fussgänger vorgesehenen Bereich fuhr, wie örtliche Medien berichteten. Auf Fotos war später ein schwarzes Auto mit beschädigter Front zu sehen, das Polizisten untersuchen.

Passanten hielten mutmasslichen Täter fest

Der Fahrer soll den Berichten nach versucht haben, zu Fuss zu fliehen. Passanten hielten ihn nach Angaben der Polizei aber am Ort des Geschehens fest. Dann sei er von Beamten in Gewahrsam genommen worden.

Anlass des Fests war der Lapu-Lapu-Tag zu Ehren des gleichnamigen philippinischen Nationalhelden. Lapu Lapu verhinderte 1521 die Kolonialisierung des Archipels. Seit 2023 ist der 27. April offiziell der Lapu-Lapu-Tag in der kanadischen Provinz British Columbia, zu der Vancouver gehört und wo nach jüngsten Zahlen der philippinischen Botschaft rund 3,5 Prozent der Bevölkerung Wurzeln in dem südostasiatischen Land haben. Das Strassenfest in Vancouver fand zum zweiten Mal statt.

«Es war, als würde man eine Bowlingkugel einschlagen und alle Kegel getroffen und durch die Luft fliegen sehen», erzählte der Zeuge und Journalist Kris Pangilinan dem öffentlichen Rundfunk CBC. Ein Mann namens Yoseb Vardeh, der auf dem Fest einen Foodtruck betrieben hatte, schilderte der Zeitung «Vancouver Sun», er habe einen aufheulenden Motor gehört. «Und dann schaue ich hoch und da fliegen Leute durch die Luft. Es ging einfach so verdammt schnell.» Er sei zusammengebrochen, als er nach Hause gekommen sei. «Das ist etwas, das in den Staaten passiert – nicht hier», sagte Vardeh mit Blick auf das Nachbarland USA.

Es ist bislang nicht klar, ob es sich um eine gezielte Tat des Fahrers gehandelt hat.

spo/DPA/SDA