Wahlen in Rapperswil-JonaRapperswiler Stadtpräsident verpasst Wiederwahl klar
In Rapperswil-Jona kommt es zum doppelten Paukenschlag: Die Stimmberechtigten versenken das Bäder-Projekt im Lido, und Stadtpräsident Martin Stöckling fährt eine Wahlschlappe ein.

Martin Stöckling hat am Wahlsonntag in Rapperswil-Jona einen rabenschwarzen Tag erlebt. Der amtierende freisinnige Stadtpräsident erreicht bei den Erneuerungswahlen rund 1500 Stimmen weniger als seine Herausforderin Barbara Dillier (parteilos) und landet abgeschlagen auf dem dritten Platz. Dillier holte 4101 Stimmen, verpasste aber das absolute Mehr um gut 550 Stimmen. Es kommt somit am 24. November zum zweiten Wahlgang.
Ob Stöckling (2534 Stimmen) und sein zweiter Herausforderer, sein bisheriger Stadtratskollege Boris Meier (GLP, 2583 Stimmen), nochmals antreten, ist noch nicht klar. Stöckling hatte mit der Wahl am Sonntag seine dritte Amtszeit angestrebt. Kritiker werfen ihm aber einen eigenmächtigen Führungsstil vor. Seine Kommunikation sei zudem mangelhaft, und die Umsetzung dringender Projekte würde sich verzögern.
Fehde mit Medienunternehmer
Sein schärfster Gegner ist Medienunternehmer Bruno Hug, der selbst einmal fürs Stadtpräsidium kandidiert hat. Dieses Mal lancierte Hug mit Barbara Dillier, Gemeindepräsidentin von Fischenthal, eine Kontrahentin aus dem Kanton Zürich – im Kanton St. Gallen sind auch Personen wählbar, die nicht in der jeweiligen Gemeinde wohnen. Unterstützt wurde Dillier von der SVP. Die FDP und Die Mitte wiederum empfahlen Stöckling, SP und Grüne den grünliberalen Sprengkandidaten Boris Meier.

Entschieden haben die Stimmberechtigten von Rapperswil-Jona auch über einen Projektierungskredit für ein neues Frei- und Hallenbad im Lido. Nach einem intensiven Abstimmungskampf sagten gut 53 Prozent der Abstimmenden Nein zur Vorlage. Die Gegner kritisierten die Vorlage als «überteuertes und undurchdachtes Bäder-Projekt»: Mit 75 Millionen Franken war es das teuerste Infrastrukturprojekt, das in Rapperswil-Jona je an die Urne kam.
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