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Geldberater zu Währungsrisiken
Die Heimat bevorzugen, aber auch im Ausland sicher ernten

Eine Anzeigetafel bei der Schweizer Boerse SWX zeigt den Boersenkus diverser Firmen an am Dienstag, 16. September 2008 in Zuerich. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella)

A board at the Swiss stock exchange in Zurich, Switzerland, pictured on Tuesday morning, September 16, 2008, shows the stock exchange prices of several Swiss companies. The title of Switzerland's biggest bank UBS occasionally dropped more than 10 percent. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella)
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Kürzlich schrieben Sie, dass wer nur auf Schweizer Aktien setze, Renditechancen verpasse. Die «Finanz und Wirtschaft» brachte einen Artikel – «Weshalb sich Schweizer Aktien lohnen» – und schrieb, dass wer international investiere, sich von den vordergründigen Performancewerten nicht blenden lassen dürfe. Relevant sei, was in Franken übrig bleibe. Meine Erfahrung zeigt, dass dies zu 80 Prozent stimmt. Was meinen Sie? E. B.

Im Grundsatz teile ich Ihre Meinung, dass man als Schweizer Anlegerin und Anleger mit einem Fokus auf Schweizer Aktien gut fährt und Währungsrisiken nicht unterschätzen sollte, was ich häufig an dieser Stelle betone. In meinem früheren Beitrag habe ich nicht nur geraten, dass man international diversifizieren solle, sondern am Beispiel des weltweit diversifizierten UBS MSCI ACWI SF CHF Hedged mit Valor 28650241 auch gezeigt, dass man mit Fonds sein Währungsrisiko einfach absichern kann.

Zwar bekommt man diese Absicherung nicht gratis, weil die jährlichen Gebühren höher sind. Im konkreten Beispiel betragen die verrechneten Gesamtkosten lediglich 0,21 Prozent. Das lohnt sich. Auch wenn sich der Franken leicht abgeschwächt hat, bin ich der Auffassung, dass der Franken auf lange Sicht stark bleibt und sich der US-Dollar und der Euro weiter abschwächen werden, wie sie es in den vergangenen Jahren getan haben.

Wie fatal dies für einen Investor sein kann, sieht man, wenn man die langfristigen Währungsentwicklungen anschaut. Wer auf Schweizer Aktien setzt, ist nicht direkt dem Währungsrisiko ausgesetzt – indirekt allerdings schon, da viele Schweizer Firmen stark international aktiv sind. Die meisten Unternehmen haben ihre Währungsrisiken recht gut im Griff, dennoch kommt es nicht selten währungsbedingt zu Schwankungen beim Umsatz und Gewinn.

Schweizer Markt hat nicht nur Vorteile

Mit einer «Home Bias», also der Neigung, die Heimat im eigenen Depot allein zu gewichten oder zumindest zu bevorzugen, setzt man sich deutlich weniger Währungsrisiken aus. Dafür verpasst man Renditechancen. Der Schweizer Aktienmarkt hat grosse Pluspunkte, weil hier viele Unternehmen kotiert sind, die zwar ihren Hauptsitz in unserem Land haben, aber global erfolgreich sind. Beispiele dafür sind die Pharmariesen Roche und Novartis, aber auch Nestlé, ABB oder Holcim. Damit erreicht man in gewisser Weise auch eine internationale Diversifikation.

Allerdings hat der Schweizer Markt auch Nachteile: Er ist im besonders innovativen Techsektor extrem schwach. Hier glänzen dagegen die USA. Wenn man nur auf Schweizer Titel setzt, kann man, wie Sie richtig betonen, Währungsverluste vermeiden, was schon ein grosser Pluspunkt ist. Aber hätte an der gewaltigen Performance von Börsenstars wie Apple, Microsoft, Nvidia, Alphabet, Meta, NovoNordisk oder Berkshire Hathaway nicht partizipiert. Selbst wenn man den Währungszerfall einbezieht, bleibt bei solchen Titeln im Franken eine hohe Überperformance gegenüber dem SMI oder dem SPI.

Mein Ansatz ist pragmatisch: Ich halte es für sinnvoll, wenn man durchaus eine Home Bias hat und hauptsächlich breit diversifiziert in Schweizer Aktien investiert, aber das Depot mittels Fonds, welche insbesondere die wichtigen US-Börsen abdecken, aber auch die europäischen und asiatischen Märkte berücksichtigen, ergänzt. Bei solchen Fonds würde ich indes konsequent solche mit einer Währungsabsicherung nutzen und auch die leicht höheren Kosten in Kauf nehmen. So bleibt auch in Schweizer Franken von der Überperformance im Ausland mehr übrig.