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Wädenswil
Publikum feiert Slam-Poeten im Ticino

Lane Gerressen und Andreas Iseli teilen sich den Sieg im Poetry-Slam.
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Bei Poetry-Slam entscheidet das Publikum mit Intensität des Beifalls, wer den Wettbewerb gewinnt. Unlängst gaben die rund hundert Anwesenden im Theater Ticino alles: Sie bedankten sich bei allen Slam-Poetinnen und Poeten mit einem frenetischen Applaus für die Darbietungen. Gewonnen haben an diesem Abend verdientermassen zwei Personen: Lane Gerressen und Andreas Iseli.

Mit Witz und Charme führte Jens Engelhardt durch den Anlass, den die Lesegesellschaft Wädenswil organisiert hatte. Dem Publikum kommt bei dieser Kunstform eine spezielle Aufgabe zu, hat es doch mittels Applaus zu entscheiden, welche Poetin, welcher Poet in der nächsten Runde einen weiteren Text vortragen darf.

Das Line-up mit drei Frauen und sechs Männern versprach einen spannenden Wettbewerb. Aufgeteilt in drei Gruppen wussten denn auch alle Slammerinnen und Slammer mit sprachlichem Reichtum und Sprachwitz sowie mit Leidenschaft und Kreativität zu begeistern. Egal ob tiefgründig, bösartig, ironisch oder witzig, egal ob politisch, gesellschaftskritisch oder persönlich, jeder Beitrag erreichte das Publikum und wurde mit lauter Anerkennung und Fussgetrampel quittiert.

Emotionalität und Spöttelei

Jens Engelhardt hatte es nicht leicht, aus dem Applaus Unterschiede herauszuhören. In allen drei Gruppen gab es engste Entscheidungen. Im Final deutete er denn auch das ohrenbetäubende Klatschen für Lane Gerressen und Andreas Iseli als gleichwertig und überreichte beiden die Flasche Whiskey als Preis. Lanes Sozialkritik «Mir geht es ja gut» und der Text über ihren abwesenden und desinteressierten Papa waren beide sehr persönlich, emotional und nachdenklich stimmend. Andreas überzeugte im breitesten Berndeutsch mit dem Text über eine tragische Chilbi in Burgdorf sowie mit seiner Spöttelei über die exzessiv Englisch benutzende Jugendsprache.

«Wädi-Slam» ist ein sicherer Wert, sowohl für das Publikum wie auch für Slam-Poetinnen und Poeten. Einige versicherten jedenfalls, sich auch nächstes Jahr im Ticino literarisch messen zu wollen.