WädenswilKammerorchester spielt skandinavische Klänge
Anne-Cécile Gross begeistert mit Präzision. Werke von Grieg und Sibelius wurden mit Hingabe interpretiert.
Unter dem Motto «Sagenhaft» präsentierte das Kammerorchester in der reformierten Kirche Wädenswil unter der Leitung von Anne-Cécile Gross Werke skandinavischer Komponisten. Um dem Publikum die Geschichten hinter der Musik näherzubringen, las die Schauspielerin Hannah Moreth aus den zugrunde liegenden Texten. Leider funktionierte die Akustikanlage der Kirche nicht optimal, sodass viele im Publikum ihren brillanten Vortrag nicht verstehen konnten.
Im ersten Teil wurde – subtil und nuancenreich – in reiner Streicherbesetzung gespielt. Zunächst erklang die Kleine Suite op. 1 von Carl Nielsen, deren drei Sätze sich auf Gestalten der griechischen Mythologie beziehen. Es folgten von Edvard Grieg zwei Sätze aus der Schauspielmusik «Peer Gynt», die auf Henrik Ibsens gleichnamigem dramatischen Gedicht basieren.
Ambitionierte Amateure
Schluss- und Höhepunkt des Konzerts bildete die ebenso packende wie differenzierte Interpretation von Jean Sibelius’ Vertonung des Melodrams «Pelléas et Mélisande» von Maurice Maeterlinck. Die anspruchsvollen Bläserstimmen dieses hochdramatischen Meisterwerks konnten mit ambitionierten Amateuren aus der Region besetzt werden. Ein besonderer Genuss waren die wunderschönen Englischhorn-Soli.
Insgesamt wurde auf sehr beachtlichem Niveau und mit spürbarer Freude gespielt. Anne-Cécile Gross hat das Kammerorchester in ihrem ersten Jahr als Dirigentin mit beharrlicher Detailarbeit, präziser musikalischer Vorstellung und temperamentvollem Dirigat hörbar weiterentwickelt.
Neue Mitspielende sind im Orchester jederzeit herzlich willkommen.
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