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Vulkanausbruch auf den Kanaren
160 Häuser auf La Palma durch Lava zerstört

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Der Vulkanausbruch auf der zu Spanien gehörenden Kanareninsel La Palma richtet immer grössere Schäden an. Bisher seien mehr als 160 Gebäude von der Lava zerstört worden, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Dienstagmorgen.

Mehr als 100 Hektar seien bereits mit einer schwarzen meterdicken Schicht aus rund 1000 Grad heisser Lava bedeckt, die aus mittlerweile neun Schloten im Bereich der Cumbre Vieja im Süden der Insel austrete. Die Zahl der Evakuierten habe sich nach Angaben des Zivilschutzes auf knapp 6000 erhöht. Die meisten von ihnen kamen den Berichten zufolge bei Verwandten unter oder wurden in Privathäusern in anderen Teilen der Insel aufgenommen. Verletzte gebe es weiterhin nicht, betonten die Behörden.

Es wurde erwartet, dass die Lava im Laufe des Tages die Westküste der kleinen Insel im Atlantik erreichen werde. Die Behörden warnten, dass dabei giftige Gase entstehen, wenn die um die glühend heisse Lava ins Meer stürzt. Dabei komme es nicht nur zu einer explosionsartigen Verdampfung von Seewasser, sondern beim Kontakt der Lava mit dem salzhaltigen Wasser entstünden auch Salzsäure und feine Vulkankristalle. Diese können Reizungen der Haut, der Augen und der Atemwege hervorrufen. Die verschiedenen Lavaströme seien jedoch langsamer geworden, so dass es unklar war, wann genau sie die Küste erreichen würden.

«Die Lava hat alles auf ihrem Weg vernichtet»

Bürgermeister von El Paso, Sergio Rodríguez

Der Vulkan Cumbre Vieja im Süden der Insel war am Sonntagnachmittag zum ersten Mal seit 50 Jahren ausgebrochen. Er spuckte Lava-Fontänen, Asche und eine riesige Rauchsäule aus. Die Behörden riefen die Inselbewohner zu «äusserster Vorsicht» auf, rund 5000 Menschen mussten ihre Häuser vorsorglich verlassen.

«Die Lava hat alles auf ihrem Weg vernichtet», sagte der Bürgermeister von El Paso, Sergio Rodríguez, im Sender TVE. Die Bewohner des Dorfes könnten wohl für längere Zeit nicht in ihre Häuser zurückkehren.

Lava fliesst vom Krater des Vulkans direkt in Richtung des Dorfes El Paso. (19. September 2021)

Nach Angaben der Regionalregierung ist die Bestandsaufnahme der Schäden noch nicht abgeschlossen. Die genaue Zahl der zerstörten Häuser stehe daher noch nicht fest, sagte eine Sprecherin. Auch mehrere Strassen mussten gesperrt werden.

Die fast 1000 Grad heissen Lavaströme bewegten sich laut dem Vulkanologischen Institut der Kanaren mit einer Geschwindigkeit von etwa 700 Metern pro Stunde. Den Vorhersagen zufolge wird die zähflüssige Lava in südwestlicher Richtung zunächst in unbewohnte Waldgebiete und dann an die Küste fliessen.

Experten zufolge soll die flüssige Lava  zunächst in unbewohnte Waldgebiete und dann an die Küste fliessen. (19. September 2021)

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez verschob wegen des Vulkanausbruchs seine Reise zur UN-Generaldebatte in New York und reiste am Sonntagabend nach La Palma ein. «Alle Einsatzkräfte stehen bereit, um koordiniert zu reagieren», schrieb er im Onlinedienst Twitter. Das spanische Innenministerium kündigte an, mehr als 200 Einsatzkräfte per Hubschrauber nach La Palma zu bringen.

Der Regionalpräsident der Kanaren, Ángel Víctor Torres, nannte es ein «Glück», dass sich der Ausbruch des Vulkans im dünn besiedelten Gebiet Cabeza de Vaca bei El Paso ereignet habe. Auf ganz La Palma leben gut 80’000 Menschen.

Zum «Glück» sei das Gebiet dünn besiedelt: Auf der Insel La Palma leben gut 80’000 Menschen.  (19. September 2021)

Vor dem Ausbruch des Cumbre Vieja hatte es in der Region zahlreiche Erdbeben, einen sogenannten Erdbebenschwarm, gegeben. Seit gut einer Woche wurden tausende Erschütterungen von einer Stärke von bis zu 4,0 registriert. Der Boden in der Umgebung des Vulkans hob sich um rund zehn Zentimeter an. Für den Vulkan wurde deshalb die höchste Alarmstufe ausgerufen.

Die Kanaren, zu denen auch die beliebten Ferieninseln Gran Canaria, Teneriffa und Lanzarote gehören, sind vulkanischen Ursprungs. Der letzte Ausbruch des Cumbre Vieja hatte sich 1971 ereignet. Im 20. Jahrhundert war er bislang nur zwei Mal ausgebrochen: 1971 und zuvor 1949. Zuletzt hatte es in der Region 2011 einen Vulkanausbruch am Meeresboden vor der Insel El Hierro gegeben. Die 85 Kilometer lange Insel ist von der nächstgelegenen grösseren und bei Touristen sehr beliebten Insel Teneriffa und 57 Kilometer von La Gomera entfernt. Massentourismus wie auf den bekannteren Kanareninseln Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote gibt es auf La Palma nicht.

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