Vorgeschmack auf die Rad-WMSlow-up verläuft wieder entlang des gesamten rechten Seeufers
Dieses Jahr kann der Slow-up von Zürich bis nach Schmerikon stattfinden. Möglich wurde die verlängerte Route durch die Zusammenarbeit mit dem OK der Rad-WM.
Bereits zum 18. Mal findet dieses Jahr der Slow-up Zürichsee statt. Bei der Veranstaltung am 24. September wird die Seestrasse von 9 bis 18 Uhr für Autos gesperrt. Dafür können Jung und Alt, Hobbysportlerinnen und Spaziergänger die rechtsufrige Seestrasse nutzen. Die einzige Teilnahmebedingung ist, dass man sich aus eigener Muskelkraft fortbewegt.
Dieses Jahr geht die Strecke entlang des kompletten rechten Zürichseeufers. Vom Sechseläutenplatz aus geht es auf 42 Kilometern über Meilen und Rapperswil bis nach Schmerikon am Obersee. Normalerweise verlief die Veranstaltung ausserhalb der Stadt, denn los ging es erst in Meilen. Nur beim allerersten Slow-up Zürichsee im Jahr 2004 verlief die Strecke noch bis nach Zürich.
In den Folgejahren machten verschiedene Gemeinden zwischen Herrliberg und der Stadt Zürich nicht mehr mit, und der Slow-up verlagerte sich Richtung oberes rechtes Zürichseeufer. «Es gab immer wieder terminliche Konflikte mit anderen Anlässen, wie beispielsweise dem Zürich Marathon. Zudem war die Seestrasse in den entsprechenden Gemeinden schon häufig genug gesperrt, weshalb diese Gemeinden ausstiegen», erklärt Hans Länzlinger, Präsident des Organisationskomitees (OK).
Beim Slow-up auf die Rad-WM 2024 einstimmen
Die längere Strecke wurde dieses Jahr durch die Zusammenarbeit mit der UCI-Rad- und Para-Cycling-Strassenweltmeisterschaft Zürich ermöglicht. Das lokale Organisationskomitee der WM will den verlängerten Slow-up nutzen, um auf die Rad-WM einzustimmen. Diese wird im September 2024 unter anderem am Zürichsee ausgetragen.
2018 bewarben sich Stadt und Kanton Zürich gemeinsam um die Austragung der Rad-WM bei Swiss Cycling, dem Schweizer Mitgliedsverband des Radsport-Weltverbandes. Sie erhielten den Zuschlag 2019 durch Swiss Cycling. Dabei stellte die Stadt schon die Auflage, dass es Nebenveranstaltungen zur WM geben müsse. Folglich kamen die Organisatoren der Rad-WM auf das Organisationskomitee des Slow-up zu, um eine Zusammenarbeit zu ermöglichen.
«Bei der Rad-WM kann man nur zuschauen und den Profis zujubeln. Nicht so beim Slow-up, hier ist man mittendrin», sagt Länzlinger. Zwischen dem Sechseläutenplatz und Meilen kann man auf Asphalt fahren, auf dem nächstes nächstes Jahr Weltmeistertitel geholt werden.
Wohlwollen bei Gemeinden und Gewerbe
Ab 2025 soll die diesjährige aussergewöhnlich lange Strecke zur Regel werden. Die Durchsetzung der längeren Strecke sei überraschend einfach gelungen. «Die Gemeinden sehen, dass wir gut organisiert sind und auch der Verkehr sicher umgeleitet wird» sagt Länzlinger. «Aber die Strecke wird heute auch nicht mehr für so viele Events genutzt wie früher. Diese Entlastung kam unserer Veranstaltung zugute», freut er sich.
Auch das betroffene Gewerbe und die Wohnbevölkerung seien der Veranstaltung wohlgesinnt. Einige Restaurants schlössen am Slow-up, da regulärer Betrieb nicht möglich sei. «Andere nutzen den Tag, um sich neue Kundschaft zu erschliessen», erzählt der OK-Präsident. Einige Gewerbe würden ihre Arbeit auch auf die Veranstaltung abstimmen.
Länzlinger nennt ein Beispiel: «Eine Pizzeria hat ihren Lieferdienst kurzerhand angepasst. Bereits jetzt informiert sie die Kundschaft darüber, dass am Tag des Slow-up erst ab 18 Uhr Pizza geliefert werde.» Ab dann ist die Seestrasse wieder frei befahrbar.
Tausende Velofahrer statt regulärer Autoverkehr
Für den Slow-up wird der Verkehr das ganze rechte Seeufer entlang umgeleitet. «Die Ausweichrouten wurden mit der Kantonspolizei organisiert. Die Zufahrten für die Spitäler an der Strecke sind gesichert, und rund 110 Verkehrskadetten sorgen für flüssigen Verkehr», versichert Länzlinger. Auch die Zürichsee-Fähre Horgen–Meilen ist in Betrieb. Bei gutem Wetter werden 35’000 bis 40’000 Teilnehmende auf Velos, Inlineskates oder Trottinetten erwartet.
Eingeläutet wird der Event auf dem Sechseläutenplatz in Zürich mit Stadträtin Simone Brander und Regierungsrat Mario Fehr als Ehrengästen. Ab 10 Uhr wird die Strecke dann freigegeben für Velofahrerinnen und Inlineskater.
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