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Biden trifft Angehörige
Vor einem Jahr starb George Floyd

Nach dem Treffen mit US-Präsident Joe Biden: Der Anwalt der Familie George Floyds, Ben Crump (vierter von rechts), spricht mit der Familie George Floyds vor dem Weissen Haus. (25. Mai 2021)
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Ein Jahr nach der Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz ist US-Präsident Joe Biden mit Angehörigen des Opfers zusammengekommen. Das Weisse Haus teilte mit, an dem Treffen in Washington am Jahrestag von Floyds Tod habe auch Vizepräsidentin Kamala Harris teilgenommen, die erste Schwarze in dem Amt. Biden zeigte sich bereits vor dem rund einstündigen Gespräch hinter verschlossenen Türen im Weissen Haus beeindruckt vom «aussergewöhnlichen Mut» der Familie. Die Verurteilung des weissen Polizisten Derek Chauvin wegen Floyds Tod im vergangenen Monat «war ein Schritt in Richtung Gerechtigkeit – aber wir können nicht dabei stehen bleiben», schrieb der Präsident auf Twitter. «Wir müssen handeln.»

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Floyds Tod am 25. Mai 2020 in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota hatte in den USA Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst, die über Monate anhielten. Biden war damals Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten. Er hat den Kampf gegen Rassismus zu einem der zentralen Anliegen seiner Amtszeit erklärt. Lesen Sie auch unseren Kommentar: Die furchtbare Realität

Symbolträchtiger Besuch in Tulsa angekündigt

Das Weisse Haus kündigte am Dienstag eine Reise Bidens nach Tulsa im Bundesstaat Oklahoma am 1. Juni an, dem Jahrestag eines rassistischen Pogroms in der Stadt. Vor genau 100 Jahren hatten dort Mobs weisser Angreifer unzählige von Schwarzen betriebene Unternehmen zerstört, Hunderte Häuser gingen in Flammen auf. Dutzende Schwarze wurden getötet, Hunderte verletzt.

Setzt sich nach dem Tod von George Floyd für Reformen ein. Joe Biden im Oval Office. Das Treffen mit den Angehörigen fand hinter verschlossenen Türen statt.

Biden setzt sich auch für ein nach George Floyd benanntes Gesetz für Polizeireformen ein. Den Kongress hatte er vergeblich aufgefordert, das Gesetz spätestens zum Jahrestag von Floyds Tod zu verabschieden. Das von Bidens Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus hat den Gesetzesentwurf zwar im März verabschiedet. Im Senat sind die Demokraten aber auf die Stimmen mehrerer Republikaner angewiesen. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, sagte am Dienstag, Biden lasse den Verhandlungsführern im Kongress «Zeit und Raum» für ihre Gespräche über das Gesetz. Sie verwies auf Fortschritte bei den Verhandlungen.

Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass die Bundesregierung Anreize für das Verbot von Würgegriffen bei Polizeieinsätzen schafft. Die Immunität von Polizisten soll eingeschränkt werden, um Strafverfolgung nach unzulässiger Gewaltanwendung zu erleichtern. Ausserdem soll unter der Ägide des Justizministeriums eine nationale Datenbank für polizeiliches Fehlverhalten aufgebaut werden. Damit soll erschwert werden, dass gewalttätige Polizisten nach einer Entlassung bei anderen Polizeibehörden anheuern.

Vor dem Treffen mit Joe Biden: George Floyds Bruder Philonise Floyd mit weiteren Familienmitgliedern während eines Treffens mit Nancy Pelosi im Capitol in Washington. (25. Mai 2021)

Wegen der Tötung Floyds wurde der Polizist Chauvin im April in einem Verfahren in Minneapolis unter anderem wegen Mordes zweiten Grades schuldig gesprochen. Das Strafmass wurde noch nicht verkündet. Der Prozess gegen drei mutmassliche Komplizen Chauvins soll im März kommenden Jahres beginnen. Auf Videos ist dokumentiert, wie Chauvin vor einem Jahr sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals presste, während der 46-Jährige flehte, ihn atmen zu lassen.

SDA/oli