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Vom Hamstern und Teilen

Im Coop in Stäfa gab es am Samstagnachmittag kein Toilettenpapier mehr.
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Die einen füllen panisch ihre Einkaufswagen randvoll, die anderen sorgen dafür, dass auch die betagten Nachbarn während der Corona-Pandemie nicht vergessen gehen. Die Art und Weise, mit der aussergewöhnlichen Situation umzugehen, könnte unterschiedlicher nicht sein.

Die Bilder in den Grossverteilern wie Migros, Coop, Aldi oder Lidl ähneln sich am Wochenende praktisch überall in der Region: Pasta, Reis, Früchte und Gemüse, aber auch Toilettenpapier und Hygieneartikel türmen sich in den Einkaufskörben. Die Regale sind teilweise leer gefegt. Zuvor hatten sich vor allem über Whatsapp falsche Gerüchte verbreitet, man müsse jetzt dringend einkaufen gehen. Auch ein Aufruf des Bundesratssprechers in den sozialen Medien, diese «Fake News» zu ignorieren, half wenig gegen die Kaufwut.

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So prangte, wie ein Bild auf Facebook zeigt, im Denner Richterswil etwa am Samstag ein Zettel am Pasta-Regal: «Liebe Kunden, wir möchten Sie darauf hinweisen, dass wir wirklich nur noch das in den Regalen haben, was da ist!»

Das kopflose Hamstern sorgte in den Läden bei manchen Kunden für Unverständnis: «Es hat doch genug Lebensmittel für alle, ich verstehe das nicht», meinte eine Frau in der Coop-Filiale Stäfa am Samstag nach dem Mittag. Gehamstert wurde längst nicht überall, wie auch ein Augenschein eines ZSZ-Redaktors im Volg Stäfa zeigt. Hier im kleinen Ladengeschäft gibt es Pasta und Saucen in grosser Zahl, teils sogar als Aktionsangebot. Normalität dürfte Anfang Woche auch bei den Grossverteilern wieder einkehren, wenn die Detailhändler dank Extraschichten in der Lieferlogistik über das Wochenende die Regale wieder bestücken konnten. Coop verspricht etwa via Twitter: «Die Warenverfügbarkeit wird laufend wieder normalisiert.»

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Hilfe beim Einkaufen

Dass auch jene Menschen mit Lebensmitteln versorgt werden, die sich wegen ihres Alters oder Vorerkrankungen jetzt besonders schützen sollten, dafür sorgen viele Freiwillige. In den sozialen Medien publizieren Dutzende ihre Hilfsangebote, auch auf der extra eingerichteten Website www.hilf-jetzt.ch sind rund um den See mehrere Hilfsangebote gelistet, so etwa in Oberrieden oder gar über mehrere Gemeinden hinweg wie in Erlenbach, Herrliberg, Meilen, Zumikon und Zollikon. Auf der Seite können auch Musterbriefe heruntergeladen werden, um Menschen ohne Internetzugang über die Hilfsangebote zu informieren.

Doch nicht nur Privatpersonen engagieren sich. Auch kleinere Läden in der Region bieten einen Zusatzservice. So liefert etwa die Metzgerei Lehmann in Hombrechtikon ab 50 Franken Einkaufswert kostenlos an die Haustür – telefonisch bestellt werden kann nicht nur Fleisch, sondern auch das Sortiment des Volg im Dorf.

An Hygiene denken

Die gegenseitige Hilfe während der Pandemie ist wichtig. Und dennoch sollten Freiwillige ihre eigene Gesundheit nicht vergessen. Denn die Regeln des Bundesamtes für Gesundheit zum «Social Distancing» und zur Hygiene gelten auch bei Hilfseinsätzen. So schreibt die Nachbarschaftshilfe Wädenswil auf ihrer Website, man solle die betroffene Person nicht länger als einige Sekunden sehen: «Gebt euch nicht die Hand, geh nicht in die Wohnung hinein, kommuniziere möglichst per Telefon.»

Und manchmal braucht es vielleicht auch gar kein Treffen, um anderen eine Freude zu machen. In einer Horgner Facebook-Gruppe fordert eine Frau die Gruppenmitglieder auf, Heimbewohnern Post zu senden. «Wir würden uns sehr über Briefe und Karten aus der Bevölkerung freuen, die wir unseren Bewohnern dann vorlesen könnten.»