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Nach Attentat in Ecuador
Journalist ersetzt ermordeten Kandidaten

Investigativjournalist Christian Zurita (l.) wird Präsidentschaftskandidat, Andrea Andrea González Náder bleibt Vize-Kandidatin: Die beiden Politiker an einer Pressekonferenz, als die neue Entscheidung verkündet wurde. (13. August 2023)
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Die Partei des ermordeten ecuadorianischen Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio hat ihre Entscheidung zu seiner Nachfolge geändert. Die Partei Construye (Baue) will nun bei der Wahl am kommenden Sonntag den Journalisten Christian Zurita ins Rennen schicken, wie bei einer Pressekonferenz am Sonntag in der Hauptstadt Quito bekanntgegeben wurde.

Zunächst hatte Construye am Samstag verkündet, die Parteiführung habe sich für Villavicencios Vize-Kandidatin Andrea González Náder entschieden. Es blieb jedoch offen, ob die Wahlbehörde CNE dies genehmigen würde, da die Umweltaktivistin bereits als Bewerberin um das Amt der Vizepräsidentin eingetragen war – das soll sie nun auch bleiben. «In Ermangelung klarer Antworten der CNE und angesichts der wütenden Reaktion einiger politischer Kreise werden wir kein Risiko eingehen», teilte die Mitte-Links-Partei mit.

Villavicencio war am Mittwoch nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito erschossen worden. Mindestens neun Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt, ein Verdächtiger erlag nach einem Schusswechsel mit den Sicherheitskräften seinen Verletzungen. Sechs Verdächtige, allesamt Männer aus dem Nachbarland Kolumbien, kamen in Untersuchungshaft. Präsident Guillermo Lasso verhängte für 60 Tage den Ausnahmezustand und mobilisierte die Streitkräfte.

Gewalt in Ecuador nimmt zu

Am 20. August finden in Ecuador vorgezogene Präsidenten- und Parlamentswahlen statt. Diese sind notwendig geworden, weil Lasso inmitten eines Amtsenthebungsverfahrens wegen mutmasslicher Unterschlagung die Nationalversammlung aufgelöst hatte.

Wie auch Villavicencio ist der 53 Jahre alte Zurita Investigativjournalist. Nach Medienberichten arbeiteten sie zusammen, etwa an Berichten über Korruption in der Regierung des Ex-Präsidenten Rafael Correa (2007-2017), und waren enge Freunde.

Das einst friedliche Ecuador leidet derzeit unter einer Welle der Gewalt. Die Mordrate von 25 Tötungsdelikten je 100 000 Einwohnern im vergangenen Jahr war die höchste in der Geschichte des südamerikanischen Landes. Die Regierung macht vor allem Drogenhändler verantwortlich.

SDA/roy