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Nachteil für Konsumenten und Unternehmen
Visa wegen Monopol bei Bankkarten verklagt

Principal Deputy Assistant Attorney General Doha Mekki speaks during a news conference at the Department of Justice, Tuesday, Sept. 24, 2024, in Washington. (AP Photo/Mark Schiefelbein).Doha Mekki
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Das US-Justizministerium hat den Visa-Konzern verklagt. Es wirft dem Unternehmen vor, unrechtmässig ein Monopol bei den Bankkarten zu betreiben.

In der am Dienstag bei einem Bundesgericht in New York eingereichten Kartellklage heisst es, die Praktiken von Visa hätten zu zusätzlichen Gebühren in Milliardenhöhe für die US-Verbraucher geführt und zugleich die Innovation beim Bezahlsystem mit den Debitkarten gebremst.

Der Klage sind dreijährige Untersuchungen der Visa-Geschäftspraktiken durch die US-Kartellbehörde vorausgegangen. «Während Visa der erste Name ist, den viele Debitkartennutzer sehen, wenn sie ihre Karte herausnehmen, um einen Einkauf zu tätigen, sehen sie nicht die Rolle, die Visa hinter den Kulissen spielt», sagte Justizminister Merrick Garland vor Reportern in Washington.

Komplexes Netzwerk

Hinter den Kulissen kontrolliere der Konzern ein komplexes Netzwerk von Händlern, Finanzinstituten und Verbrauchern und verhalte sich wie ein Monopolist, «der eine versteckte Gebühr auf Billionen von Transaktionen erhebt», fügte der Minister hinzu.

FILE - A customer uses a Visa credit card to pay for gasoline at a gas station in Mundelein, Ill., Feb. 8, 2024. (AP Photo/Nam Y. Huh)

Visa-Managerin Julie Rottenberg bezeichnete die Klage der US-Regierung als «unbegründet». Den Vorwurf der Monopolstellung wies sie in einer Stellungnahme zurück und erklärte, der Markt für Bankkarten sei ein «sich ständig erweiterndes Universum von Unternehmen, die neue Möglichkeiten zur Bezahlung von Waren und Dienstleistungen anbieten».

Nach Schätzungen des US-Justizministeriums kontrolliert das in San Francisco ansässige Unternehmen mehr als 60 Prozent der Transaktionen mit Debitkarten in den Vereinigten Staaten. Dabei werden demnach jährlich Gebühren in Höhe von mehr als sieben Milliarden Dollar von Visa erhoben.

Untersuchung auch in der Schweiz

Auch in der Schweiz läuft eine Untersuchung. Die Wettbewerbskommission (Weko) hat im Juni 2023 Untersuchungen gegen die Kartenbieter Visa sowie Mastercard eröffnet. Ziel der Weko sei es, langfristige Lösungen für die sogenannten Interchange Fees (Einsatz einer ausländischen Karte in der Schweiz oder einer Schweizer Karte im Ausland) zu treffen. Damit nimmt auch sie die Gebühren beim Einsatz von Debitkarten unter die Lupe.

SDA/oli