Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Studie zur Generation Alpha
Verwöhnt und viel zu oft am Handy

Die Generation Alpha umfasst die ab 2010 Geborenen: Kindergärtler im Kanton Aargau. 
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Gerade wird wieder eifrig das Verhalten der Jungen analysiert: Die Generation Z, also die Ende der Neunziger- sowie in den Nullerjahren Geborenen, strömt derzeit als Lehrabgänger und Studienabsolventinnen in den Arbeitsmarkt. Sie verwirren ihre Chefs offenbar mit lebensfremden Forderungen: bitte keine Überstunden, dafür gern Ende zwanzig die erste Auszeit. Das Büro als flauschiger Hort der Selbstverwirklichung. Wir erinnern uns: Schon bei ihren Vorgängern, den Millennials (auch Generation Mimimi genannt), klang es ähnlich.

Abgesehen davon steht ohnehin bereits die nächste Generation bereit, von der wir künftig viel hören werden: die Alphas. Das sind die Kinder, die ab 2010 geboren wurden beziehungsweise bis 2025 noch werden. Die Alphas sind die erste Generation, die vollständig digitalisiert ist: Sie swipen flink übers Smartphone, noch bevor sie ihre ersten Worte sprechen, und dass man früher die Bahnbillette am Schalter löste, werden sie vermutlich nie erfahren. Das süsse Foto, auf dem sie ihre Zahnlücke vorführen, veröffentlichen ihre digitalaffinen Millennial-Eltern umgehend auf Instagram. (Lesen Sie dazu auch: Ich, ich, ich – Sie hält den Millennials den Spiegel vor) Geprägt werden sie zudem von einem Gefühl der Instabilität, was nicht nur am rasanten technologischen Wandel liegt, sondern auch an der unsicheren Weltlage, Beispiel Corona-Pandemie.

Fehlende Regenjacken als Symbol dafür, dass mit der heranwachsenden Generation einiges schiefläuft? Vielleicht.

Okay, Krisen gabs schon immer, und die Digitalisierung kann bekanntlich auch eine Chance sein. Fast schon alarmistisch aber klingen die Verfasser einer Studie aus Deutschland: Die derzeit heranwachsende Generation sei überbehütet, sprachlich unterentwickelt und hänge zu oft am Handy, warnte das privat geführte Institut für Generationenforschung im vergangenen Herbst. Seine Erhebung konzentriert sich auf Kinder im Alter bis zu zehn Jahren in Deutschland und stützt sich auf Befragungen von Eltern und Pädagogen. Es wachse eine unselbstständige Generation heran, so die Studie, die von ihren verunsicherten, überfürsorglichen «Rasenmäher-Eltern» alle Hindernisse aus dem Weg geräumt bekomme. Und wenn die Eltern nicht wissen, wie sie Mia dazu bringen sollen, eine Regenjacke anzuziehen, googeln sie erst mal. Oder lassen sie eben im T-Shirt in die Waldkita gehen, weil sie nicht diskutieren wollen: 17 Prozent der Kinder seien nicht wetterentsprechend angezogen, so die Studie. 

Fehlende Regenjacken als Symbol dafür, dass mit der heranwachsenden Generation einiges schiefläuft? Vielleicht. Wahrscheinlich aber kann man die Sache entspannter sehen. Generationenstudien sind neben Unterhaltung vor allem eines: Marketing. Wer weiss, wie eine Altersgruppe sozialisiert ist, kann ihr seine Produkte besser verkaufen.

Im Übrigen gehen die Generationenforscher davon aus, dass die Zeitspannen, unter die man Menschen mit ähnlichen Werten zusammenfassen kann, in Zukunft kürzer werden. Fest steht schon jetzt, dass auf die Alphas die Generation Beta folgen wird, geboren ab 2025. Prognose: Es sieht düster aus.