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Grand Prix von Österreich
Ein Ferrari-Pilot jubelt, der andere kämpft gegen lodernde Flammen

Triumph vor der orangen Wand: Charles Leclerc in Spielberg vor Zehntausenden Verstappen-Fans.
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Max Verstappen sieht Rot. Erst im Rückspiegel, später auch im übertragenen Sinn – und das gleich mehrmals an diesem Sonntag in der Steiermark.

Schon früh im Rennen baut sich der Ferrari von Charles Leclerc bedrohlich im Rückspiegel seines Red Bull auf. Der Niederländer wehrt sich, so gut es geht, gegen den auf dieser Piste pfeilschnellen roten Rennwagen mit dem kleinen Heckflügel und diesem beeindruckenden Anpressdruck, der ihn durch die Kurven flitzen lässt, als handle es sich um Geraden. In Runde 12 ist es damit vorbei, ist Leclerc neuer Leader des Grand Prix von Österreich.

Das Team des Getränkegiganten, der dem Red-Bull-Ring seinen Namen verleiht, reagiert, indem es Verstappen früh in die Garage holt und mit harten Reifen auf die Jagd durchs Feld schickt. Der Weltmeister meistert die Aufgabe vorzüglich, einzig an Lewis Hamilton, diesem erbitterten Gegner des Vorjahres, bleibt der 24-Jährige etwas länger hängen, weil der Brite sich nicht vorführen lassen will. Doch die Reifen sind dermassen schnell, dass Verstappen bald vorbeikommt und sich wieder den Ferrari von Leclerc und Carlos Sainz auf den Rängen 1 und 2 nähert. Diese stoppen ihrerseits, und bald darauf sieht Verstappen wieder Rot im Rückspiegel. Diesmal wehrt er sich gar nicht erst gegen die Attacke von Leclerc und lässt ihn in Runde 33 ziehen.

Red Bulls Traktion? «Ein Witz»

Es scheint, als hätte der Niederländer eine Menge gelernt aus der Vergangenheit. Nun hat er das grosse Ganze im Blick, die Weltmeisterschaft, die er deutlich anführt, da ist ein verlorenes Rennen kein allzu grosser Rückschlag. Doch wer redet bei Red Bull schon von einem verlorenen Rennen? Kurz darauf holt das Team Verstappen zum zweiten Mal an die Box, reagiert Ferrari wieder erst spät darauf. Doch die taktischen Versuche, mit denen Red Bull die Schwächen des Autos zu übertünchen versucht, schlagen für einmal fehl. Zu schnell sind die Ferrari. So überholt der Monegasse seinen Rivalen in Runde 53 von 71 ein drittes Mal. «Unsere Traktion ist ein Witz», schimpft Verstappen am Funk.

Es nähert sich auch noch Sainz dem WM-Leader bedrohlich schnell. Doch dann explodiert der Ferrari-Motor, rollt der Spanier, der vor einer Woche in Silverstone seinen ersten Formel-1-Sieg gefeiert hat, erst aus, dann rückwärts. Sein Wagen brennt da bereits, die Flammen werden immer heftiger. Der 27-Jährige steckt fest und streckt seine Arme aus mit der Bitte um Hilfe. Weil die Streckenposten schnell reagieren, kann Schlimmeres verhindert werden.

Rivalen im Champagner-Rausch: Max Verstappen bespritzt Sieger Charles Leclerc.

Aus dem anvisierten Doppelsieg aber wird es nichts für die Ferraristi. Leclerc muss am Ende gar um den Sieg bangen, weil das Gaspedal immer wieder stecken bleibt. Die Funksprüche des Monegassen werden immer hektischer, ehe er doch noch seine Erlösung in den Helm schreien kann. «Ich hatte echt Angst», sagt er ins Mikrofon. Verstappen holt zwar noch die schnellste Runde und damit den Zusatzpunkt, den Triumph aber muss er seinem härtesten Gegner überlassen, der sechs Punkte gutmacht und nun noch 38 Punkte zurückliegt.

Pérez früh keine Hilfe mehr

Schon der erste Plan von Red Bull ist bald in diesem Rennen zunichtegemacht. Sergio Pérez hätte schnellstmöglich am Mercedes von George Russell vorbeikommen sollen, um die Ferrari-Piloten attackieren zu können. Doch im Kampf um Rang 4 berührt der Mexikaner den Silberpfeil des Briten, verabschiedet sich ins Kiesbett und aus den Punkten. Später wird der 32-Jährige von seinem Team ganz aus dem Rennen genommen – und Russell wird sehr streng mit fünf zusätzlichen Sekunden bestraft. Obwohl der Brite an seinem Auto auch noch den Frontflügel wechseln lassen muss, beendet er das Rennen als Vierter, direkt hinter Teamkollege Hamilton und wieder in den Top 5. Einzig in Silverstone gelang Russell dieses Kunststück nicht – wobei sein Auto beim Heim-Grand-Prix ja abgeschleppt wurde nach dem fürchterlichen Unfall mit Zhou Guanyu.

Der Chinese verdankt es allein dem einst umstrittenen Sicherheitsbügel Halo, dass er auch eine Woche später in seinem Alfa Romeo sitzt. Als es sein Auto überschlagen hat beim GP von Grossbritannien, brach der Überrollbügel. Offenbar wirkte beim Überschlag doppelt so viel Kraft, wie dieser laut Statuten aushalten muss. Der 23-Jährige also schlitterte nur auf dem Halo Richtung Kiesbett, wo er sich noch mehrmals überschlug. Dass das alles glimpflich ausging, dankte Zhou in Österreich mit einem kurzen Spektakel im Kampf um Rang 8, als er sich gegen die Angriffe von Fernando Alonso, Kevin Magnussen, Lando Norris und Mick Schumacher wehrte, die zeitweise praktisch zu fünft nebeneinander über die Piste von Spielberg hetzten. Zhou hat letztlich das Nachsehen und wird 14. Sein Teamkollege Valtteri Bottas, der wegen des Wechsels diverser Teile aus der Boxengasse starten musste, holt Rang 11, weil er kurz vor Schluss noch von Fernando Alonso überholt wird.

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