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Formel 1: GP in Zandvoort
Beinahe hätte Hassfigur Hamilton die Party verdorben

Am Ende doch wieder ganz oben: Max Verstappen gewinnt vor 100’000 niederländischen Fans.
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Plötzlich bekommt die Formel 1 das Duell, das sie 2021 dermassen fesselte: dasjenige zwischen dem siebenfachen Weltmeister Lewis Hamilton und seinem Herausforderer Max Verstappen, der sich den Titel im Vorjahr beim letzten Rennen in Abu Dhabi in extremis sicherte. Und irgendwie erinnert die Szenerie in Zandvoort an das damalige ultradramatische Rennen, bei dem die Regeln zumindest gedehnt wurden – zugunsten Verstappens.

Nun wechselt Verstappen während einer Safety-Car-Phase, ausgelöst durch Valtteri Bottas, der in Runde 55 seinen Alfa Romeo ausrollen lassen muss, noch einmal die Reifen an seinem Red Bull und überlässt so Hamilton die Führung. Und als der Sicherheitswagen wieder verschwindet, ist der Brite ebenso chancenlos, wie er es in der letzten Runde in Abu Dhabi war. Der Niederländer zieht an ihm vorbei, gewinnt sein zehntes Rennen der Saison und sorgt für ein Tollhaus in Orange.

Dass es aber für Hamilton bei diesem GP der Niederlande überhaupt um den Triumph geht, kommt ziemlich aus dem Nichts. Möglich gemacht haben es seine Strategen, die lange einen brillanten Job machen. Hamilton startet als Vierter, auf gelben, mittelharten Reifen. Nur sein Mercedes-Teamkollege George Russell plant von den Top-6-Piloten die gleiche Strategie. Sie scheint lange die goldrichtige zu sein. Die weichen Pneus, die die Gegner aufgezogen haben, eben auch Verstappen, bauen schnell ab, früh kommen alle an die Box, während Hamilton und Russell munter ihre Runden drehen.

Vettel, als wäre er eingeschlafen

Erst im 30. und 31. von 71 Umgängen erscheinen auch die Mercedes in der Garage – und wechseln auf die härteste Reifenmischung, die bis zum Schluss halten würde. Dass Hamilton sich damit erst einmal an Verstappens Teamkollege Sergio Pérez vorbeimühen muss? Und ihm dann auch noch Altmeister Sebastian Vettel aus der Boxengasse kommend vor den Wagen fährt und ihn lange aufhält, weil er offenbar das blau blinkende Licht in seinem Cockpit nicht sieht, das anzeigt, dass er das Auto vorbeilassen muss? Kann dem 37-Jährigen nichts anhaben. Hamilton liegt auf Rang 2 im Wissen, dass der Führende Verstappen noch einmal stoppen muss.

Es wäre ein ganz grosser Coup gewesen für ihn in einer schwierigen Saison. Und das ausgerechnet in den Niederlanden, wo er spätestens seit letzter Saison und dem Duell mit Verstappen die Hassfigur ist, wie es das Publikum in Orange mit Pfiffen und höhnischem Jubel jedes Wochenende beweist. 

Doch dann hat der Weltmeister doch noch alles Glück der Welt. Dass es ausgerechnet Yuki Tsunoda von Red Bulls Schwesterteam Alpha Tauri ist, der dafür sorgt, dürfte noch gewisse Diskussionen nach sich ziehen. Denn der Japaner bleibt erst stehen, ruckelt dann irgendwann Richtung Boxengasse, wo an seinem Sitz herumgewerkelt wird, ehe Tsunoda wieder auf die Piste geschickt wird. Und wenig später stehen bleibt.

Der 22-Jährige sorgt damit für eine virtuelle Safety-Car-Phase, während der die Fahrer vorgegebene Abschnittszeiten nicht unterbieten dürfen. Bei einem Boxenstopp verlieren sie entsprechend weniger Zeit. Das ermöglicht Verstappen einen Halt, ohne die Führung Hamilton überlassen zu müssen. Unter normalen Umständen wäre bei einem Reifenwechsel nicht nur Hamilton, sondern auch noch Russell an ihm vorbeigekommen.

Dass dann der ausrollende Bottas dem Niederländer ermöglicht, noch einmal frische Pneus zu holen, locker an Hamilton vorbeizuziehen und sich auch die schnellste Runde zu sichern, ist dann noch die Krönung. Für Hamilton dagegen wird es ein bitterer Arbeitstag. Auf seinen alten Reifen ist er chancenlos gegen Russell und Charles Leclerc und wird Vierter.

Tollhaus in den Farben der Niederlande: Max Verstappen sorgt in Zandvoort für Euphorie. 

Leclerc und Ferrari wurden von Verstappen im Vorfeld als grosse Gegner genannt. Die Italiener fallen aber erst mit einem Auftritt auf, der so gut passt in das Bild, das sie in dieser Saison abgeben. Es ist kein gutes. Leidtragender ist für einmal nicht Leclerc, sondern dessen Teamkollege Carlos Sainz. Der hat sich auf Rang 3 und mit weichen Reifen Runde für Runde erfolgreich gewehrt gegen den klar schnelleren Hamilton auf den mittelharten Pneus. Dann wird der Spanier befreit, indem er an die Box beordert wird. Und dort steht er erst einmal. Ewig lange 12,7 Sekunden. Einer der Mechaniker fehlt mit seinem Rad. Slapstick pur. Einmal mehr.

Damit nicht genug, liegt doch auch noch ein Schlagbohrer derart unaufgeräumt herum, dass Sergio Pérez in seinem Red Bull darüberrattert. Irgendwann kann Sainz dann doch losfahren, am Ende wird er nur Achter. 

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