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Verbotene Homosexualität in Kamerun
Tochter des kamerunischen Präsidenten outet sich auf Instagram

Mutiger Schritt: Die Tochter des kamerunischen Präsidenten Brenda Biya hat sich auf Instagram als lesbisch geoutet.
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Das Foto, das in Kamerun für grosses Aufsehen sorgt, wurde am 30. Juni auf Instagram veröffentlicht, dem letzten Tag des inzwischen weltweit gefeierten Pride-Monats. Die 26-jährige Brenda Biya, Tochter des kamerunischen Präsidenten Paul Biya, küsst darauf ihre Freundin, das brasilianische Model Layyons Valença.

Biya hatte auch schon vorher Bilder gepostet, die sie zusammen mit Valença zeigen. Nun betonte sie gegenüber ihren 300’000 Followern aber explizit: «Ich bin verrückt nach dir und ich will, dass jeder das weiss.» Biya – mit Künstlerinnennamen King Nasty – strebt eine Karriere als Rapperin an. Ihr 91-jähriger Vater, Paul Biya, wurde 1982 Präsident Kameruns und ist einer der am längsten regierenden Staatsmänner Afrikas.

Homosexualität ist in Kamerun verboten: Seit 2016 sieht ein neuer Gesetzesartikel des kamerunischen Strafgesetzbuchs bei sexuellen Handlungen zwischen zwei Personen des gleichen Geschlechts eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren vor.

Sehr gemischte Reaktionen

Menschenrechtsorganisationen in Kamerun begrüssen Biyas Coming-out: «Ich würdige den Mut von Brenda Biya, die ihr Grundrecht auf Liebe und geliebt zu werden annimmt», betonte die Anwältin Alice Nkom gegenüber der französischen Zeitung «Le Monde». Nkom war die Anwältin von Shakiro, einer kamerunischen Transgender-Frau, die auf Strasse angegriffen und 2021 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Inzwischen lebt sie in Belgien im Exil.

Die Reaktionen auf Biyas Öffentlichmachung ihrer sexuellen Orientierung fallen in den sozialen Netzwerken derweil sehr gemischt aus: Zahlreiche Nutzer in Kamerun reagierten auf ihren Beitrag mit homophoben Kommentaren.

Die kamerunische LGBTQ-Aktivistin Bandy Kiki hat Biyas Coming-Out als mutig gelobt, hat dabei aber auch die harsche Realität der Minderheit im zentralafrikanischen Land betont: «Die Anti-LGBT-Gesetze in Kamerun richten sich unverhältnismässig stark gegen die Armen. Reichtum und Beziehungen schaffen einen Schutzschild für einige, während andere mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen müssen», schrieb Kiki auf X.

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Die meisten Medien in Kamerun haben nicht über das Coming-Out der Präsidententochter berichtet. Die Medienaufsichtsbehörde ist dafür bekannt, dass sie Publikationen und Fernsehsender für die Darstellung von Homosexualität bestraft.

Auch die Regierung, und Präsident Biya selbst, haben sich bis jetzt nicht zum Vorfall geäussert.

Brenda Biya selber ist vor dem kamerunischen Gesetz gegen Homosexualität geschützt: Die Tochter des kamerunischen Präsidenten lebt zurzeit in der Schweiz, wie «Le Monde» schreibt.