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Corona-Mutationen
Verbietet Belgien Skiferien in der Schweiz?

Belgier reisen zum Skifahren gern ins Wallis. Eine Touristin hat vom Skitrip in die Schweiz die englische Corona-Mutante nach Hause gebracht. 
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In drei Wochen wäre es so weit: Dann fahren traditionell Tausende Familien aus Belgien zum Skifahren in die Schweiz oder nach Frankreich. Wer die sogenannten Karnevalsferien beziehungsweise Krokusvakantie wegen Corona nicht schon abgesagt hat, dem könnte jetzt die letzte Lust vergehen. Grund ist der Fall einer Belgierin, die über Weihnachten zum Skifahren in der Schweiz war, die englische Corona-Variante mit nach Hause brachte und prompt andere ansteckte.

Es war ein Skiausflug in die Schweiz mit Folgen: Zwei Schulen in der Region Antwerpen sind diese Woche zu –und 5000 Menschen in Quarantäne. Diesen Freitag will Belgiens Regierung mit Blick auf die bevorstehenden Winterferien die Corona-Situation analysieren. Dabei dürften die Schlagzeilen über die Schweiz-Rückkehrerin eine Rolle spielen, berichten flämische Medien. Wird die Regierung Reisen in die Schweiz und überhaupt ausserhalb der Landesgrenzen verbieten, wie schon während der ersten Corona-Welle? Wahrscheinlicher ist, dass die Quarantänepflicht auf abschreckende zehn Tage verlängert wird.

Der Ärger richtet sich nicht etwa gegen die Schweiz und die offenen Skistationen dort. Im Fokus ist die Frau, die vom 19. bis zum 26. Dezember zum Skifahren in der Schweiz war. Es ist unbekannt, in welcher Station die Touristin sich vergnügte. Die grosse Mehrheit der Belgier zieht es traditionell ins Wallis. Der Trip war legal, auch wenn die Behörden von Auslandsreisen nachdrücklich abraten. Gegen 100’000 Belgier haben sich während der Feiertage über die Empfehlungen hinweggesetzt. Die erste Woche nach der Rückkehr sollte jedoch jeder in Quarantäne verbringen, sich am ersten und am siebten Tag testen lassen.

Quarantäneregeln nicht eingehalten

Die Frau hat sich nur teilweise an diese Vorschriften gehalten. Am Tag der Rückkehr hat die Mutter ihre Tochter beim Vater abgeholt, von dem sie getrennt lebt und mit dem sie sich das Sorgerecht teilt. Der erste Corona-Test fiel negativ aus, der zweite dann positiv. In der Zwischenzeit kehrte das Kind in die Schule zurück und zeigte bald leichte Symptome. Auch der Vater wurde später positiv getestet. Das Mädchen steckt zudem eine Schulkameradin an, deren Mutter Lehrerin an einer anderen Einrichtung ist.

«Nur wegen einer Skifahrerin», titelt am Dienstag die flämische Tageszeitung «Het Nieuwsblad». Ein Skitrip zwinge 5000 Menschen in die Quarantäne, schreibt «Het Laatste Nieuws». Neben den Kindern an der Schule in Edegem bei Antwerpen und den Lehrlingen an der Berufsschule in Kontich müssen auch Lehrkräfte und Angehörige zu Hause bleiben, bis alle getestet sind und die Ergebnisse vorliegen. Die beiden Schulen sind jetzt improvisierte Testzentren, der Unterricht kann frühestens nächste Woche wieder beginnen.