AboKommentar zu Gershkovich-ProzessDer Schuldspruch ist programmiert
Der US-Journalist Evan Gershkovich dürfte in Russland als Spion verurteilt werden. Paradoxerweise ist gerade das für ihn Grund zur Hoffnung.
Jetzt ist er also angeklagt. Die Gerichtsfarce um den «Wall Street Journal»-Reporter Evan Gershkovich setzt sich im westsibirischen Jekaterinburg fort. Russland wirft dem US-Journalisten Spionage im Auftrag des amerikanischen Geheimdienstes CIA vor. Es sei um die Produktion und Reparatur von Rüstungsgütern in der Fabrik Uralvagonzavod in Nischni Tagil im Ural gegangen. Gershkovich sei bei seinem illegalen Tun nach allen Regeln der Konspiration vorgegangen, sagte Behördensprecher Andrej Iwanow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Der 32 Jahre alte Reporter hat den Vorwurf bei Vernehmungen zurückgewiesen.