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US-Präsidentschaftswahl 2024
Republikaner debattieren im ersten TV-Duell ohne, aber über Trump

Staatsverschuldung, Klimawandel und Trump: Die acht führenden republikanischen Präsidentschaftskandidaten debattierten beim TV-Duell in Wisconsin diverse Themen.
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Die führenden Präsidentschaftsbewerber der US-Republikaner mit Ausnahme des favorisierten Ex-Präsidenten Donald Trump sind bei einer ersten Fernsehdebatte gegeneinander angetreten. Bei der vom rechten Nachrichtensender Fox News ausgetragenen Diskussionsrunde warben unter anderem Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der frühere Vizepräsident Mike Pence, die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley und New Jerseys Ex-Gouverneur Chris Christie um die Gunst konservativer Wähler.

An der Debatte in Milwaukee im nördlichen Bundesstaat Wisconsin nahmen auch Senator Tim Scott, North Dakotas Gouverneur Doug Burgum, der Biotech-Unternehmer Vivek Ramaswamy und der frühere Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, teil. Themen waren unter anderem die hohe Staatsverschuldung, der Klimawandel, das Abtreibungsrecht und der frühere US-Präsident Donald Trump.

Erbitterte Debatte zum Top-Favoriten

Die Haltung zu Top-Favorit Donald Trump hat bei der ersten Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber zu erbitterten Auseinandersetzungen geführt. Politiker wie New Jerseys Ex-Gouverneur Chris Christie und die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley griffen den abwesenden Trump bei der Debatte am Mittwochabend (Ortszeit) scharf an.

Christie sagte mit Blick auf die inzwischen vier Anklagen gegen den Ex-Präsidenten, egal, was jemand von den Justizermittlungen halte: Trumps Verhalten sei unter der Würde des Amtes des Präsidenten der Vereinigten Staaten. «Jemand muss der Normalisierung dieses Verhaltens ein Ende bereiten.» Aus dem Publikum gab es dafür viele Buhrufe. Auch Haley ging hart mit Trump ins Gericht. «Wir müssen der Tatsache ins Gesicht sehen, dass Trump der unbeliebteste Politiker in den USA ist», sagte die 51-Jährige. «So können wir keine Wahl gewinnen.»

«Donald Trump war der beste Präsident des 21. Jahrhunderts»

Präsidentschaftskandidat Vivek Ramaswamy

Als engagiertester Trump-Verteidiger trat dagegen der Biotech-Jungunternehmer Vivek Ramaswamy auf, der es in Umfragen zum Bewerberfeld der Republikaner überraschend auf den dritten Platz geschafft hat. «Donald Trump war der beste Präsident des 21. Jahrhunderts», sagte der 38-Jährige. Er versprach, sollte er US-Präsident werden, werde er Trump begnadigen – und rief die anderen Bewerber auf, ebenfalls ein solches Bekenntnis abzulegen.

Ramaswamy griff zudem Christie für dessen Kritik an Trump scharf an. Der gesamte Wahlkampf des Ex-Gouverneurs basiere auf «Rache und Groll» gegen Trump. Das Publikum belohnte Ramaswamy dafür mit Jubel. Andere Bewerber wie Floridas Gouverneur Ron DeSantis und Senator Tim Scott nahmen Trump mit Blick auf die Justizermittlungen teilweise in Schutz. Sie sprachen beide von einer «Instrumentalisierung» von Justiz und Ermittlungsbehörden.

Trumps «Konkurrenzveranstaltung» mit Rekordquoten

Der in Umfragen mit grossem Abstand führende Trump blieb der Debatte dagegen fern. Er gab stattdessen dem früheren Fox-News-Moderator Tucker Carlson ein Interview, das parallel zu der TV-Debatte auf der inzwischen in X umbenannten Online-Plattform Twitter ausgestrahlt wurde. Trump bezeichnete dabei den amtierenden Präsidenten Joe Biden als den «schlechtesten Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten».

Trump machte auch keine Versuche zu verschleiern, dass er sein Interview als Konkurrenzveranstaltung zu der TV-Debatte seiner republikanischen Rivalen ansieht. Er erwarte für das Interview auf diesem «verrückten Forum» wahrscheinlich «bessere Einschaltquoten» als für die Debatte, sagte der Ex-Präsident. Auf Twitter wurde denn auch vermeldet, dass das Interview bereits nach einer Stunde von 74 Millionen Menschen angeschaut wurde.

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Trump hatte seine Absage mit seinem grossen Vorsprung auf seine parteiinternen Rivalen in Umfragen begründet. Der 77-Jährige ist trotz seiner massiven Justizprobleme mit inzwischen vier Anklagen der haushohe Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner.

Der Ex-Präsident kommt in Vorwahl-Umfragen laut einem von der Website RealClearPolitics berechneten Durchschnitt auf rund 55 Prozent der Stimmen. Das sind mehr als 40 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten DeSantis, der auf rund 14 Prozent kommt. Einen solchen Umfragevorsprung hat es bei Republikaner-Vorwahlen seit mehr als 40 Jahren nicht gegeben.

Die über mehrere Monate verteilten Vorwahlen der Republikaner beginnen am 15. Januar im Bundesstaat Iowa. Der Vorwahlsieger wird bei der Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 Amtsinhaber Joe Biden herausfordern. Der 80-jährige Politiker der Demokratischen Partei bewirbt sich um eine zweite Amtszeit.

AFP/SDA/wy