Dramatische US-Open-HalbfinalsSinner stürzt und siegt trotzdem – Draper übergibt sich mehrmals
Die Weltnummer 1 übersteht einen Schreckmoment, während es dem Gegner miserabel geht. Nun trifft Sinner im Final auf Taylor Fritz.
Topfavorit Jannik Sinner hat in einem Halbfinal mit reichlich Drama erstmals den Final am US Open erreicht. Der Weltranglistenerste stürzte beim 7:5, 7:6 (7:3), 6:2 gegen Aussenseiter Jack Draper auf sein linkes Handgelenk und musste behandelt werden. Sein britischer Gegner übergab sich bei schwülen Bedingungen während der Partie mehrfach auf dem Platz.
«Jack und ich kennen uns sehr gut, wir sind gute Freunde. Es war ein sehr physischer Match», sagte der Südtiroler. «Ich bin einfach nur froh, im Final zu sein.»
Der 23-Jährige darf nach dem Australian-Open-Triumph im Januar nun auf seinen zweiten Grand-Slam-Titel hoffen. Im Final trifft er nun auf den US-Amerikaner Taylor Fritz (ATP 12), der sich in einem ebenfalls dramatischen Spiel gegen Landsmann Frances Tiafoe in fünf Sätzen durchsetzen konnte. Sinner steht nach dem Freispruch kurz vor dem Turnier nach zwei positiven Dopingtests im Frühjahr unter besonderer Beobachtung der Öffentlichkeit.
Draper sucht nach Kühlung
Draper hielt im grössten Spiel seiner Karriere phasenweise gut mit, spielte aber sichtlich beeinträchtigt zu inkonstant. Insgesamt unterliefen dem Weltranglisten-25. alleine zehn Doppelfehler. Vor dieser Partie hatte er im Turnierverlauf noch keinen einzigen Satz abgegeben.
Im zweiten Satz ging es dem 22-Jährigen augenscheinlich schlecht, er übergab sich mehrere Male und machte anschliessend jeweils mit einem Handtuch den Platz sauber. Draper versuchte, sich bei Seitenwechseln mit Eis-Handtüchern um den Hals und an den Oberschenkeln sowie kalter Luft aus einem Schlauch Kühlung zu verschaffen.
Auch Sinner hatte Probleme. Im spektakulärsten Ballwechsel der Partie beim Stand von 4:4 im zweiten Satz fiel er auf sein linkes Handgelenk und musste wie Draper auf der Bank behandelt werden.
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Er hatte zuerst zwar sichtlich Schmerzen, die Blessur schien ihn dann aber nicht besonders zu beeinträchtigen. Im dritten Durchgang gewann er die letzten vier Spiele in Serie und verwandelte nach 3:03 Stunden seinen ersten Matchball.
Fritz: «Ein Traum wird wahr»
Nun fordert Taylor Fritz den Topfavoriten Sinner um den Titel heraus. Der 26-Jährige steht nach dem 4:6, 7:5, 4:6, 6:4, 6:1 gegen Tiafoe erstmals in seiner Karriere in einem Grand-Slam-Final.
Fritz hat am Sonntag die Chance, als erster männlicher amerikanischer Tennisspieler seit Andy Roddick vor 21 Jahren wieder das US Open zu gewinnen. «Das ist der Grund, warum ich das tue», sagte Fritz unter Tränen. «Ein Traum wird wahr. Ich werde alles geben, was ich geben kann.»
Am Netz klopfte Fritz nach dem verwandelten Matchball seinem US-Kollegen auf die Brust und versuchte, Tiafoe aufzumuntern. «Er hat mich überwältigt von der Grundlinie. Ich habe einfach versucht, zu kämpfen», sagte Fritz. Tiafoe hatte bereits 2022 seinen ersten US-Open-Halbfinal gegen den Spanier Carlos Alcaraz in fünf Sätzen verloren.
DPA
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