Nach dem Aus am US OpenJetzt stellt sich Stan Wawrinka die Sinnfrage
Der Romand scheitert an einem italienischen Qualifikanten, fällt aus den Top 200 und sagt: «Ich bin 39 Jahre alt. Jeder Tag könnte mein letzter auf der Tour sein.»
Stan Wawrinka hat in diesem Jahr manche Niederlage einstecken müssen. Meist bemühte er sich danach, das Positive hervorzuheben. Doch nach seiner Startniederlage am US Open ist auch er ratlos. «Es ist eine grosse Enttäuschung», sagt er nach dem 4:6, 6:7 (5:7), 3:6 gegen den italienischen Qualifikanten Mattia Bellucci (ATP 101). «Ich bin vor allem enttäuscht über die Art und Weise, wie ich gespielt habe. Ich werde mir die nächsten Tage Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, was ich als Nächstes tue.»
Der Romand war gegen den formstarken Linkshänder, der sich in den letzten fünf Turnieren stets erfolgreich durch die Qualifikation gespielt hatte, in allen Belangen ein bisschen schlechter. Ihm fehlten die Konsequenz und Entschlossenheit früherer Tage. «Das war überhaupt nicht das, was ich mir vorgenommen hatte», hadert Wawrinka. «Ich habe gekämpft, aber es gelang mir nicht, Lösungen zu finden. Es ist immer das Gleiche: Wenn man wenig Spiele spielt und selten gewinnt, stellt man sich zwangsläufig mehr Fragen. Es ist ein Teufelskreis.»
Als Nummer 176 der Welt dank einer Wildcard in New York dabei, wird Wawrinka nun aus den Top 200 fallen. Er dürfte nach dem US Open etwa auf Rang 224 landen und müsste nun vermehrt die Qualifkation für Turniere spielen. Ausser an den Swiss Indoors (19. bis 27. Oktober), wo er eine Wilcard erhält. Wie es für ihn in den nächsten Monaten weitergeht, mochte der dreifache Grand-Slam-Champion in der ersten Enttäuschung noch nicht erörtern.
«Ich hoffe es nicht. Aber man weiss nie»
Könnte dies sein letztes US Open gewesen sein? Wawrinka zuckt mit den Schultern: «Es ist immer die gleiche Frage und die gleiche Antwort. Ich hoffe es nicht. Aber man weiss nie. Ich bin 39 Jahre alt. Jeder Tag könnte mein letzter auf der Tennistour sein. Im Moment habe ich die Antwort nicht. Am Tag, an dem ich sie habe, werde ich sie euch mitteilen. Ich bemühe mich, trainiere gut. Aber diese harten Trainings und all diese Opfer, um mein Niveau zu halten, müssen sich irgendwann auch auszahlen.»
Einen Satz schiebt er noch nach: «Wenn ich weitermachen will, muss ich weiter hart trainieren und mich maximal pushen, damit die Siege kommen.» Wenn. Mit anderen Worten: Nach seiner Enttäuschung am US Open und nur zwei Siegen an den vier Grand-Slam-Turnieren 2024 stellt sich auch er, der Unermüdliche, die Sinnfrage.
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