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Stimme zum Unwetter im Maggiatal
«Zu vielen Menschen im Tal konnten wir keinen Kontakt herstellen»

The collapsed Visletto bridge between Visletto and Cevio, in the Maggia Valley, southern Switzerland on Sunday June 30, 2024. The storm in the night from Saturday to Sunday destroyed various traffic routes, the power supply and the mobile phone network in the valley. On Sunday morning, the bodies of two women were recovered in Val Bavona near a landslide. A third body was later found in the same area. A fourth missing person was still being searched for in the Lavizzara Valley on Sunday. (KEYSTONE/Michael Buholzer).
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Herr Rotanzi, Wie geht es Ihnen?

Dio mio! Es ist…. pesante. Molto pesante!

Was ist am schwersten?

Tutto. Alles. Seit letztem Samstagabend ist das Val Lavizzara, meine Heimat, in einem absoluten Ausnahmezustand. Es tut mir weh, ich bin tieftraurig. Es gab Todesopfer, ein Mensch, der am Fussballturnier war, wird noch immer vermisst. Es gibt in vielen Dörfern noch immer keinen Strom, kein Trinkwasser, das Mobilfunknetz ist zusammengebrochen. Zu vielen Menschen im Tal konnten wir noch immer keinen Kontakt herstellen.

Lauro Rotanzi von der Gemeinde Lavizzara. Er wurde aus dem Gefahrengebiet evakuiert, fliegt aber am Montag zurück, um die Situation vor Ort zu beurteilen.

Warum können Sie telefonieren?

Ich bin – wie viele andere auch – gestern mit dem Helikopter evakuiert worden. Hier in Bignasco konnte ich das Telefon wieder aufladen und habe Netz. In diesem Moment, in dem ich mit Ihnen spreche, warte ich aber auf einen Helikopter, der mich wieder zurück ins Katastrophengebiet bringt.

Was erwartet Sie dort?

Ich weiss es nicht! Es gab etliche Murgänge, das Wasser der Maggia ist an vielen Stellen über die Ufer getreten. Ich bin 69 Jahre alt, von hier. Ich habe also schon vieles erlebt. Aber so einen Regen, so viel Wasser…. no, mai visto. Das habe ich noch nie erlebt!

Was sind jetzt die drängendsten Dinge, die in Lavizzara zu tun sind?

Das Trinkwasser! An zwei zentralen Stellen wurden die Leitungen zerstört. Und die Telefonverbindung. Ich habe es nicht von nahem gesehen, aber eine wichtige Sendestation ist unter sehr viel Schlamm und Geröll. Es wird lange dauern, bis das wieder in Ordnung kommt. Zudem müssen die Brücken wieder aufgebaut werden. Mehrere wurden zerstört. Offenbar ist bereits das Schweizer Militär vor Ort. Wir werden sehen und…. ich muss los. Der Helikopter kommt.

Viel Glück, Herr Rotanzi.

Grazie.