Untersuchung zu MissbrauchsfällenBischofskonferenz will ein kirchliches Strafgericht einrichten
Nach der Aufdeckung von über 1000 Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche, will die Bischofskonferenz eine eigene Strafbehörde einrichten. Zudem wurde die Fortsetzung der Untersuchung beschlossen.
Die Schweizer Bischofskonferenz will im Zuge der unlängst veröffentlichten Studie der Universität Zürich über Missbrauchsfälle ein kirchliches Straf- und Disziplinargericht für die römisch-katholische Kirche in der Schweiz einrichten.
Dies teilte die SBK am Samstagmorgen mit. Vorrang hätten weiterhin die zivilen schweizerischen Strafgesetze und die Strafverfolgungsbehörden würden bei allen Fällen von Missbrauch oder anderen Straftaten, die im kirchlichen Umfeld begangen werden oder begangen worden seien, zwingend eingeschaltet.
Das kirchliche Gericht soll sich jedoch zusätzlich dazu mit Sanktionen befassen, die verhängt werden müssen, wenn ein Verstoss gegen ein Kirchengesetz vorliege, hiess es weiter.
Sammlung von Opfermeldungen
Weiter beschlossen die drei Auftraggeberinnen der UZH-Studie zusätzliche Sofortmassnahmen. Darunter fallen die Bestellung der Fortsetzung der Studie über die Missbrauchsfälle der Universität Zürich sowie die Einrichtung einer nationalen Dienststelle zur Sammlung von Opfermeldungen, wie die SBK weiter mitteilte.
Die von der katholischen Kirche in Auftrag gegebene Studie hat über 1000 Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche nachgewiesen. Und diese 1000 Missbrauchsfälle seien nur «die Spitze des Eisbergs», sagten die Forscherinnen der Universität Zürich.
SDA/ij
Fehler gefunden?Jetzt melden.