Unspunnen: Liveticker zum NachlesenWie eine Maschine – Giger feiert seinen grössten Sieg
Nur alle sechs Jahre wird in Interlaken geschwungen. Heute ist es wieder soweit. Im Liveticker erfahren Sie alles Wissenswerte zum Unspunnen-Schwinget.
David gegen Goliath
Es ist eine der Besonderheiten im Schwingen – es gibt keine Gewichtsklassen.
Und da stehen sie sich nun gegenüber: Hier Nando Durrer, mit 172 cm und 80 kg ein Leichtgewicht. Dort Domenic Schneider, mit 145 kg auf 179 cm verteilt eine mächtige Erscheinung. Und entsprechend bald liegt Durrer auf dem Rücken.
Die Sache mit Kilian Wenger…
Bald schwingt übrigens Schwingerkönig Wenger wieder. Sie erinnern sich vielleicht, wir haben unser Hab und Gut auf ihn als Festsieger verwettet und trauen uns kaum mehr zu unseren Frauen heim. Für den Oberländer geht es am Nachmittag nur noch um Schadensbegrenzung, für uns hingegen ist der Schaden angerichtet. Wengers Manager übrigens verfolgt das Geschehen zweieinhalb Meter Luftlinie von uns entfernt. Wir werden ihn uns noch vorknöpfen, versprochen.
Ein Gestellter zwischen Sempach und Räbmatter
Yabadabadoo! So pflegt Patrick Räbmatter jeweils zu jubeln, wenn er den Kranz auf sicher hat. Aber erstens gibt es in Interlaken keine Kränze zu gewinnen, und zweitens wird Räbmatter auch nicht das Fest gewinnen. Dieser Zug ist nach der Auftaktniederlage und dem nun Gestellten gegen Thomas Sempach im 4. Gang definitiv abgefahren.
Ledermann wird kaum mehr ausgelacht
Wieder einmal sieht es nicht allzu vorteilhaft aus, aber einmal mehr ist sein Schwingstil erfolgreich: Michael Ledermann gewinnt seinen vierten Gang gegen Patrick Kurmann. Der Berner sagt von sich, wenn er im Sägemehl zu Werke gehe, sehe es auch mal ein wenig blöd aus. «Ich werde für meine Schwingweise auch ausgelacht.»
Luxuriöser Holzbrunnen
Er gehört zum Schwingfest wie die Schwalben zu Neymar: Der Holzbrunnen. Und so erfrischen sich die Schwinger auch in Interlaken an einer prächtigen Tränke. Diese kann übrigens ersteigert werden. Kurz nach dem Mittag liegt das Gebot knapp unter 20'000 Franken. Bis genau 18.02 Uhr können Schwingerfreundinnen- und Freunde noch mitbieten. Wir haben es – aus bekannten Gründen – gar nicht erst versucht.

Ticket-Schwindel
15’000 Zuschauer sind vor Ort, es wären wohl gerne dreimal so viele gekommen. In den öffentlichen Verkauf kamen keine Karten, sie wurden alle via Schwingclubs verteilt. Und dennoch geisterten schon im März, als noch gar nichts gedruckt war, auf diversen Online-Plattformen Ticket-Angebote umher. Und zwar zu vierstelligen Wucherpreisen. Alles Fake natürlich – ob einige drauf reingefallen sind?
Die Spitzenpaarungen – Giger gegen Gapany
Das sind die Spitzenpaarungen im 4. Gang:
Samuel Giger – Benjamin Gapany
Adrian Walther – Armon Orlik
Damian Ott – Matthias Aeschbacher
Kilian von Weissenfluh – Christian Bucher
Fabian Staudenmann – Werner Schlegel
Pirmin Reichmuth – Steven Moser
Michael Moser – Samir Leuppi
Thomas Sempach – Patrick Räbmatter
Bernhard Kämpf – Joel Ambühl
Sven Schurtenberger – Lario Kramer
Willkommen zurück
Wir melden uns zurück aus Interlaken. Schön, dass Sie die Entscheidung vom Unspunnen-Schwinget in unserem Live-Ticker verfolgen.
Gleich folgen die Spitzenpaarungen für den 4. Gang…
Mittagspause in Interlaken
Das Geschehen auf der Höhematte ruht bis 13.15 Uhr. Und tatsächlich hatte jemand Erbarmen und hat uns ein Sandwich offeriert. Dankbar begeben wir uns nun ebenfalls in die Mittagspause.
Wir melden uns gegen 13 Uhr zurück und wünschen allen: Ä Guete!
Die Rangliste nach 3 Gängen:
1. Steven Moser und Benjamin Gapany, je 30,00 Punkte.
2. Christian Bucher, 29,75
3. Adrian Walther, Werner Schlegel, Armon Orlik, je 29,50
4. Samuel Giger, 29,25.
5. Thomas Sempach, Damian Ott, Lario Kramer, Bernhard Kämpf, Christoph Baeriswyl, Ivan Thöni, Pirmin Reichmuth, Patrick Räbmatter, Sinisha Lüscher, Dominik Gasser, Shane Dändlicker, Lorenz Berger, je 28,50
Halbzeit in Interlaken
Der dritte Gang ist zu Ende, damit macht sich wiederum Bewegung auf den Rängen breit. Denn beim einen oder anderen dürfte doch ein Hungergefühl aufgekommen sein. Die Schlangen vor den Essenständen jedenfalls werden länger und länger.
Aber das können wir nur aus der Ferne aus verfolgen. Denn bekanntlich haben wir die Kohle fürs Mittagessen verzockt – ohne Aussichten, dass dieses Investment belohnt wird.
Gapany schockt die Innerschweizer
Was für eine Überraschung: Benjamin Gapany bezwingt Pirmin Reichmuth! Damit bindet er den Innerschweizer Mitfavoriten einerseits zurück – und setzt sich mit drei Siegen mit der Maximalnote an die Ranglistenspitze. Gemeinsam übrigens mit seinem Freiburger Copain Steven Moser.

Walther makellos
Die Berner mögen straucheln – aber ein Berner kann sich immerhin an der Spitze behaupten. Adrian Walther bezwingt im dritten Gang Michael Gwerder, allerdings erhält er für seinen dritten Sieg nicht die Maximalnote.
Samuel Giger bleibt der Berner Schreck
Dritter Gang, zum dritten mal ein Berner Gegner: Und zum dritten Mal setzt sich Samuel Giger durch. Nach Fabian Staudenmann und Dominik Gasser bodigt er auch Matthieu Burger – wenngleich das Resultat wohl etwas gar früh gegeben wurde. Giger bleibt also ein Anwärter auf den Festsieg. Wobei ihm die Maximalnoten fehlen: Zum dritten Mal kriegt er «nur» eine 9,75 zugesprochen.

Staudenmann kämpft sich nach vorne
Fabian Staudenmann darf zum zweiten Mal jubeln. Gegen Marc Gottofrey bekundet der 23-Jährige keine Mühe. Aber: Er bekommt für seinen Sieg nur ein 9,75.
Nordostschweizer Teamgeist
Die Mannschaft aus der Nordostschweiz wirkt geschlossener denn je: Hat einer der Hünen seinen Kampf hinter sich, bleibt er am Sägemehlrand und feuert die Kollegen schon fast frenetisch an. Der Teamgeist scheint hervorragend zu sein. Nach Orliks Sieg wird gejubelt, als hätte dieser soeben das Fest gewonnen.
Armon Orlik lässt die Muskeln spielen
Michael Ledermann und Armon Orlik müssen länger auf den Kampfrichter warten. Fast so wie zwei Boxer vor einem Kampf stehen sie sich gegenüber. Allerdings ohne aggressives Gehabe, sie starren aneinander vorbei ins Leere. Aber als der Kampfrichter endlich da ist, ist es dann vorbei mit der Zurückhaltung.
Und Orlik demonstriert weiter, dass mit ihm heute zu rechnen ist: Er lässt auch Ledermann keine Chance.
Schlegel rockt
Drei Gänge – drei Siege: Werner Schlegel ist in Form. Im dritten Gang lässt der 20-Jährige aus Hemberg Erich Fankhauser keine Chance. Das wird seinem Förderer Jörg Abderhalden gefallen.
Dieser unheimliche Südwestschweizer
Ihn hatte wohl definitiv keiner auf der Rechnung. Aber der Freiburger Steven Moser, der in seiner Karriere aufgrund dreier Kreuzbandrisse immer wieder zurückgeworfen wurde, gewinnt auch seinen dritten Gang, er bodigt Samir Leuppi und liegt nach halbem Pensum mit dem Punktemaximum (30,00) in Führung.
Mario Schneider verliert
Das ist eine bittere Niederlage: Mario Schneider, immerhin Sieger des Schwägalp-Schwingets vor einer Woche, muss sich Ivan Thöni beugen. Das ist ein schöner Achtungserfolg für den 19-jährigen Teilverbandskranzer aus Innertkirchen.
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